Dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 hauptsächlich in den USA stattfindet, bringt auch einige ländertypische Begleiterscheinungen mit sich. Vom Gedanken an ausgelassene Fan-Feste in der Innenstadt mit anschließendem Marsch zum Stadion wie bei der EM in Deutschland wird man sich bald verabschieden müssen.
Flüge, Hotels, Transport – all das reißt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein tiefes Loch ins Börserl. Und das gilt auch für die Tickets selbst. Die billigste der drei Ticketkategorien kostete in Deutschland noch 30 Euro, rund 15 Prozent aller Karten waren zu diesem Preis erhältlich. Danach wurde es nur um einige Dutzend Euro teurer.
Nun in den USA kostet das Standard-Ticket für ein ÖFB-Spiel 324 Euro, im Kracher gegen Argentinien gar 426 Euro. Einige Tickets gibt es im Budget-Rang um 120 bzw. 226 Euro. Wer nicht im Oberrang sitzen will, muss gegen Argentinien 600 Euro hinblättern. Preise, die für einen Großteil der Fans das Budget maßlos sprengen.
Das trifft noch mehr auf Fans aus Ländern zu, die deutlich weniger reich sind als Österreich. Entsprechend groß war der internationale Aufschrei – auf den sich die FIFA jetzt gezwungen sah, zu reagieren.
Wie die Organisation auf ihrer Website bekanntgibt, wurde ein neuer "Basisrang" geschaffen. Dieser bietet für alle 104 Spiele – inklusive des Finales – einige Tickets zum Festpreis von 60 US-Dollar (51 Euro). Aber es gibt einen Haken.
Wer die Tickets bekommt, entscheiden die jeweiligen Fußballverbände. Diese müssen dafür sorgen, dass die Tickets ausschließlich treuen Fans zugutekommen, die ihre Nationalteams stets begleiten.
Jeder Landesverband, also auch der ÖFB, bekommt von der FIFA ein Kontingent von acht Prozent der Stadionkapazität. Davon entfallen 40 Prozent auf die Standard-Kategorie und 10 Prozent auf den neuen Basisrang. Insgesamt beträgt der Anteil an 51-Euro-Tickets pro Spiel also nur 1,6 Prozent. Beim Spiel gegen Argentinien in Dallas wären das also 1.504 Plätze bzw. 752 Österreich-Fans.