Klimaschutz

Propangas als Kühlmittel würde Klimabilanz verbessern

Die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Als Ersatz für herkömmliche Kältemittel könnte Propangas eine klimafreundliche Alternative bieten.

Lydia Matzka-Saboi
Die Raumkühlung zeichnet schon heute für rund zehn Prozent des weltweiten Energieverbrauches verantwortlich. Die Nachfrage nach Klimaanlagen dürfte sich laut Prognosen bis 2050 zudem mehr als verdreifachen.
Die Raumkühlung zeichnet schon heute für rund zehn Prozent des weltweiten Energieverbrauches verantwortlich. Die Nachfrage nach Klimaanlagen dürfte sich laut Prognosen bis 2050 zudem mehr als verdreifachen.
Benno Grieshaber / Visum / picturedesk.com

Würde man die weltweit sehr häufig verwendeten Split-Klimaanlagen - das sind Systeme, von denen ein Teil im Raum, der andere außerhalb davon angesiedelt ist - auf Propan umstellen, ergebe sich eine deutlich bessere Klimabilanz für den Bereich der Raumkühlung. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (NÖ).

Die Raumkühlung zeichnet schon heute für rund zehn Prozent des weltweiten Energieverbrauches verantwortlich. Die Nachfrage nach Klimaanlagen dürfte sich laut Prognosen bis 2050 zudem mehr als verdreifachen.

Bisher kam Propangas in unseren Breiten eher bei Griller und Campingkochern zum Einsatz. Propan taugt aber auch als Kühlmittel. So zeigten die IIASA-Forscher im Fachblatt "PNAS" auf, dass Propan als Ersatz für herkömmliche Kältemittel die Klimaerwärmung ein Stück weit einbremsen könnte.

Propangas erhöht Effizienz der Klimaanlagen

Laut den Berechnungen würde die Umstellung auf das deutlich weniger klimaschädliche Propan auch die Energieeffizienz der Geräte erhöhen. Bis zum Ende des Jahrhunderts würden Propan-Split-Klimaanlagen die Klimaerwärmung um rund 0,09 Grad Celsius bremsen, heißt es seitens der IIASA-Wissenschafter.

In Anlagen mit einer Leistung mit bis zu sieben Kilowatt könne Propan als technisch sinnvolle Alternative zu mit Fluorkohlenwasserstoffe betriebenen Split-Anlagen bezeichnet werden. In China und Indien seien mittlerweile schon über eine Million solcher Geräte im Einsatz, berichtete die APA.

Die hohe Entflammbarkeit von Propangas stelle in erster Linie eine Herausforderung in der Produktion dar. Sind aber dort alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen und wird die Installation fachgerecht erledigt, müssten sich Konsumenten keine Sorgen machen.

In vielen europäischen Ländern stünden jedoch noch gesetzliche Regulierungen (Norm-Vorgaben) dem Einsatz von klimafreundlicheren Kühlsystem-Alternativen entgegen.