Einen Tag nachdem in den USA neue Strafzölle auf Waren aus Indien in Kraft getreten sind, hat der russische Präsident Wladimir Putin den Sicherheitsberater der indischen Regierung, Ajit Doval, in Moskau empfangen. Der Kreml hat am Donnerstag ein Foto veröffentlicht, auf dem Putin Doval die Hand schüttelt. Zu den Themen des Treffens hat Moskau vorerst keine Angaben gemacht.
US-Präsident Donald Trump will mit den Zöllen auf indische Waren Druck auf Russland ausüben. Indien kauft große Mengen russisches Öl – das ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für den russischen Staat.
Umgekehrt ist Russland einer der wichtigsten Waffenlieferanten für Indien. Der Kreml hat am Dienstag erklärt: "Drohungen und Versuche, Länder zu zwingen, den Handel mit Russland einzustellen, seien illegal" – Trump wurde dabei aber nicht direkt genannt.
Doval hat vor seinem Gespräch mit Putin auch den Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergei Schoigu, getroffen. Der indische Sicherheitsberater sagt, die Planungen für einen Besuch Putins in Indien seien "fast abgeschlossen".
Nachdem Russland im Februar 2022 die Ukraine angegriffen hat, haben westliche Staaten Sanktionen verhängt. Seitdem exportiert Russland mehr Öl und Gas in andere Länder, etwa nach Indien und China. Die Regierung in Neu-Delhi begründet die Ölimporte aus Russland so: Indien habe damit begonnen, "weil die traditionellen Lieferungen nach Ausbruch des Konflikts nach Europa umgeleitet wurden".