Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine verursacht nicht nur jeden Tag aufs Neue immenses menschliches Leid, er hat auch Folgen für die Natur und die Klimabilanz der Erde.
Letzteres hat nun die Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW) für die ersten drei Kriegsjahre ermittelt. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Abschlussbericht liegt der gesamte Ausstoß zwischen Februar 2022 und Februar 2025 bei 237 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten (CO2e).
Kohlendioxid-Äquivalente (CO2e) ist eine Maßeinheit, die die unterschiedlich starke Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase vergleichbar und quantifizierbar macht. Als Richtgröße dient Kohlendioxid, die Treibhauspotenziale (GWP-Wert) anderer Stoffe bemessen sich relativ dazu.
Somit wurden seit Beginn der Vollinvasion so viel klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen, wie Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei gemeinsam in einem Jahr freisetzen.
Hängt man dem ein Preisschild um, belaufen sich die verursachten Klimaschäden inzwischen auf über 37 Milliarden Euro. Dieser Wert errechnet sich aus den sogenannten Social Cost of Carbon in Höhe von umgerechnet 185 Dollar pro Tonne CO2e.
Ein Drittel der schädlichen Treibhausgase wird durch die Kampfhandlungen und das Militär selbst freigesetzt, etwa durch Panzer und Jets, die viel Diesel und Kerosin verbrennen. Dazu kommen der Beschuss ziviler Energie-Infrastruktur und Öl-Raffinerien sowie entfachte Wald- und Buschbrände.
Deutlich ins Gewicht fallen auch die indirekten Auswirkungen. Internationale Flüge, etwa von Europa nach Asien, müssen derzeit die Ukraine und Sibirien umfliegen. Die Alternativrouten sind nicht nur wesentlich länger, es wird auch mehr Treibstoff benötigt.