Polizei nutzt neue Methode

Radioaktivität: Neue Waffe im Kampf gegen Schmuggler

Harmlos für die Tiere, aber äußerst wirkungsvoll in der Jagd auf Wilderer. Jetzt rüsten sich die Flughäfen.
Newsdesk Heute
04.08.2025, 12:15
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Ungewöhnliche aber effektive Problemlösung. Eine südafrikanische Universität hat eine Kampagne gegen Wilderei gestartet, bei der Nashörner mit radioaktiven Isotopen injiziert werden. Diese sind für die Tiere harmlos, können aber von Zollbeamten erkannt werden. Die radioaktiven Isotope können selbst in geringen Konzentrationen von Strahlungsdetektoren erkannt werden, was die Festnahme von Wilderern und Schmugglern unterstützen soll.

Die "University of the Witwatersrand" hat in Zusammenarbeit mit Vertretern der Atomenergiebehörde und Naturschützern fünf Nashörner geimpft. Es soll der Startschuss einer Massenimpfung werden, um die der sinkenden Nasshornpopulation entgegen zu wirken. Die Initiative trägt den Namen "Rhisotope Project". Im vergangenen Jahr wurden bereits 20 Nashörner in einem Schutzgebiet mit Isotopen geimpft.

„Wir haben wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen, dass das Verfahren für das Tier völlig ungefährlich ist“
James LarkinWissenschaftlicher Leiter des "Rhisotope Project"

Bestrahlung für die Nashörner ungefährlich

Forscher der Abteilung für Strahlungs- und Gesundheitsphysik in Witwatersrand bestätigten, dass das radioaktive Material für die Tiere nicht schädlich sei. "Wir haben wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen, dass das Verfahren für das Tier völlig ungefährlich ist und das Horn durch die nuklearen Sicherheitssysteme des internationalen Zolls auffindbar macht", sagte James Larkin, wissenschaftlicher Leiter des "Rhisotope Project".

"Sogar ein einzelnes Horn mit deutlich niedrigeren Radioaktivitätswerten als in der Praxis verwendet, löste erfolgreich Alarme in Strahlungsdetektoren aus", gab Larkin zu Protokoll. Auch in bis zu 12 Meter großen Containern konnten die bestrahlten Hörner nachgewiesen werden. Die Universität fordert daher von den Eigentümern privater Wildparks und appelliert an die nationalen Naturschutzbehörden ihre Nashörner zu impfen.

Rückgang der Population um mehr als 90 Prozent

Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur schätzt, dass die Nashornpopulation seit Beginn des 20. Jahrhunderts drastisch zurückgegangen ist. Während diese damals noch bei etwa 500.000 Tieren lag, ging die Zahl aufgrund der Nachfrage nach Nashornhörnern auf dem Schwarzmarkt auf etwa 27.000 zurück. Südafrika verfügt mit 16.000 Tieren über die größte Population, jedoch werden jährlich ungefähr 500 Nashörner Opfer der Wilderei.

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