Urteil nach tödlichem Crash

Radler getötet – Autolenker muss 4.500 € zahlen

Nach einem tödlichen Unfall mit einem Radfahrer stand am Mittwoch ein 31-Jähriger vor Gericht. Das Strafmaß: 4.500 Euro Geldstrafe.
Christian Tomsits
17.10.2025, 05:56
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Abgemagert, mit stoischem Blick und sichtbar mitgenommen saß ein 31-jähriger Autofahrer am Mittwoch am Bezirksgericht Innere Stadt. Er hatte im September des Vorjahres beim Abbiegen von der Babenbergerstraße auf den Getreidemarkt einen entgegenkommenden Radfahrer übersehen – der 32-jährige Familienvater Florian M. starb noch an der Unfallstelle – wir berichteten.

Der tragische Crash passierte bei strömendem Regen und miserablen Sichtverhältnissen, beide hatten grün. Obwohl der Radler einen Helm trug, war der Zusammenprall so heftig, dass jede Hilfe zu spät kam. "Er hinterlässt eine unfüllbare Lücke", schrieben Freunde online und starteten eine Spendenaktion. Über 70.000 Euro wurden für die hinterbliebenen zwei Kinder gesammelt.

Auch der Lenker ist vom Schicksalsschlag gezeichnet: Er verlor 22 Kilo, ist in psychologischer Behandlung und zuckt bis heute bei lauten Geräusche zusammen. Nun wurde der Mann wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen. Das Urteil: 4.500 Euro Geldstrafe plus 1.000 Euro für die Begräbniskosten der Familie, nicht rechtskräftig.

"Es ist ein wirklich tragischer Fall, bei dem es nur Verlierer gibt", zog sein Verteidiger Marcus Januschke nach der Verhandlung eine bittere Bilanz. Auch bei der zivilrechtlichen Aufarbeitung will er den 31-Jährigen weiter unterstützen – ein Menschenleben könne man aber leider nie mit Geld aufwiegen…

{title && {title} } ct, {title && {title} } 17.10.2025, 05:56
Jetzt E-Paper lesen