Wanner, aktuell von Bayern München an Heidenheim ausgeliehen, gilt als großes Fußball-Talent. So groß, dass sich gleich zwei Verbände um den offensiven Mittelfeldspieler duellierten – nämlich Österreich und Deutschland. Coach Rangnick hält viel vom 19-Jährigen, der eine österreichische Mutter und einen deutschen Vater hat, für beide Verbände auflaufen könnte.
Der in Dornbirn geborene Kicker hat sich noch nicht zu einer Nation bekannt. Doch eine Entscheidung des Linksfußes zeigt nun, in welche Richtung es gehen könnte. Laut "Sky" wird Wanner nämlich als Teil der deutschen U21-Nationalmannschaft die Europameisterschaft im Juni in der Slowakei bestreiten. Es geht gegen England, Tschechien und Slowenien. Deutschlands Team mit Coach Antonio Di Salvo startet am 12. Juni ins Turnier.
Bemerkenswert bei dieser Entscheidung: Für die U21-EM mit dem DFB hat Wanner seinem Stammverein Bayern München abgesagt, wird nicht mit dem deutschen Meister in die USA reisen, um die neue Klub-WM zu spielen. Durch ein Sonder-Transferfenster vor dem neuen Turnier (1. bis 10. Juni) hätte der 19-Jährige zu den Münchnern zurückkehren können. Dort steht Wanner noch bis 2027 unter Vertrag.
Davor bestreitet Wanner jedenfalls noch mit Heidenheim das Relegationsduell gegen den Zweitliga-Dritten Elversberg (22. und 26. Mai).
Die Zusage für Deutschlands U21 bedeutet jedenfalls keine endgültige Entscheidung in der Nationalelf-Frage. Ein Doppelstaatsbürger hat sich erst mit dem ersten A-Länderspiel-Einsatz für eine Nation festgelegt, Nachwuchs-Länderspiele, auch für U21-Teams, sind hier nicht relevant. Doch die DFB-Zusage und der Verzicht auf die Klub-WM mit Bayern könnte jedenfalls ein deutlicher Fingerzeig sein.
Klar ist damit auch jedenfalls, dass ÖFB-Coach Rangnick Wanner nicht für den Auftakt der WM-Qualifikation in seinen Kader einberufen kann. Österreichs Team startet am 7. Juni gegen Rumänien, drei Tage später steigt das Auswärtsspiel in San Marino. Schon im Herbst meinte Rangnick, der sich stets um Wanner bemüht hatte, eine Nominierung für die deutsche U21 habe "gar keine Aussagekraft. Entscheidend wird es, wenn er sich entscheiden will oder muss, in welcher A-Nationalmannschaft er spielt."