"Wir müssen die Staatsfinanzen in Ordnung bringen" lautete das Mantra, mit dem Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) seine Budgetrede im Nationalrat einleitete. Familienleistungen werden nicht mehr an die Inflation angepasst, der Klimabonus trotz hoher CO₂-Steuer gestrichen, Förderungen eingestellt. Menschen, die vor allem auf Öffis angewiesen sind, trifft die Verteuerung des Klimatickets besonders hart.
Bis 2024 kostete die Standard-Variante 1095 Euro für ganz Österreich, Jugendliche bis 25 zahlten 821 Euro. Mit diesem Jahr folgte die erste Inflationsanpassung, im weiteren Jahresverlauf wird es nun zu ganzen zwei weiteren Erhöhungen kommen. Der Preis steigt also innerhalb von nur 366 Tagen um satte 221 Euro – macht plus 19 Prozent bei einer Inflationsrate von rund drei Prozent.
Noch härter trifft es ausgerechnet junge Erwachsene, die noch über kein oder kaum Einkommen und Vermögen verfügen. Das Gratis-Ticket für 18-Jährige wurde gestrichen. Und wer das Pech hat, gerade 26 geworden zu sein, bekommt sein nächstes Klimaticket nicht mehr um 884,20 Euro, sondern muss bei der Verlängerung nächstes Jahr 1.400 Euro hinblättern. Auf einen Schlag sind somit 515 Euro weg.
"Das schmerzt sehr", so ein Betroffener zu "Heute". Der Salzburger wohnt und studiert in Graz, in der Heimat wären ohnehin die Wohnkosten unleistbar. "Ich hab mich schon drauf eingestellt, dass ich das Klimaticket trotz anstehenden Vollpreis weiter nutzen werde", erzählt er. Die neu angekündigte Preissteigerung fühle sich aber "nach einem heftigen Mittelfinger der Regierung an mich und die Verkehrswende an".
Aktuell sind mit dem Klimaticket rund 330.000 Österreicher unterwegs – das ursprüngliche Ziel von 100.000 Stammgästen wurde somit weit übertroffen. Bleibt abzuwarten, wie viele sich aufgrund des anstehenden Preis-Schocks nun lieber für Einzel-Tickets entscheiden.
