Umfrage sorgt für Diskussionen

"Riesen-Problem" – darum fordern Lehrer Handyverbot

Der Streit ums Handy in der Schule ist wieder voll entbrannt: Die meisten Lehrer sind dafür. "Heute" sprach mit Pädagogen über das Aufreger-Thema.
Oberösterreich Heute
06.02.2025, 03:00

Hat das Handy in der Schule einen Platz? Das Thema ist ein ständiger Streitpunkt, durch eine aktuelle Umfrage entbrannte die Diskussion erneut: Sie zeigt, dass die Mehrheit der Lehrer ein Verbot befürwortet. Konkret sprechen sich 74 Prozent dafür aus, vor allem an Volksschulen werden die Rufe immer lauter.

Neu ist die Debatte freilich nicht: "Heute" ließ die Pädagogen im Zuge der Berichterstattung im Vorjahr selbst zu Wort kommen. So schilderte zum Beispiel eine Lehrerin aus dem Großraum Linz die teils schockierenden Zustände an einer Mittelschule.

Lehrerin trotz Problemen gegen Handyverbot

"Mühsam sind die Handys vor allem dann, wenn Kinder in Fächern wie Kochen oder Turnen das Smartphone dabei haben, zum Beispiel in der Garderobe. Dann machen sie Bilder von Schulkollegen oder Lehrern, die unvorteilhaft sind", erzählte die Pädagogin. Es sei auch schon vorgekommen, dass die Fotos dann auf Social Media landen.

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Trotzdem sei die Lehrerin nicht für ein generelles Handyverbot: "Es ist einfach eine digitale Generation, was soll ein Verbot da bewirken?" In diese Welt hätten Pädagogen nur begrenzt Einblick, erklärte auch Christian Rad, Direktor des BRG Traun (Bez. Linz-Land).

Mobbing "wirklich problematisch"

"Das ist ein Riesen-Problem", meinte der Schulleiter. Vor allem in der Altersgruppe zwischen zehn und 14 Jahren sei Mobbing auf Social Media "wirklich problematisch".

„Ohne dieses Schulfach wäre es meiner Meinung nach verantwortungslos, Kindern ein Handy in die Hand zu drücken.“
Christian RadDirektor des BRG Traun

Als besonders wichtig sah Rad deswegen den verpflichtenden Gegenstand Digitale Grundbildung: "Ohne dieses Schulfach wäre es meiner Meinung nach verantwortungslos, Kindern ein Handy in die Hand zu drücken."

74 Prozent für Verbot

Die Umfrage des Österreichischen Bundesverlags (öbv) und der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) zeichnet ein klares Bild: Drei von vier Lehrern sind für das Verbot. 949 Lehrkräfte aus allen Schulformen wurden befragt. Konkret sprechen sich 44 Prozent klar dafür aus, weitere 30 Prozent tendieren dazu.

Doch es gibt auch Gegenstimmen: 10 Prozent lehnen ein Verbot strikt ab, 16 Prozent eher. Besonders in Pflichtschulen ist der Wunsch nach dem Handy-Aus groß. Lehrkräfte, die digitale Medien generell positiv bewerten, sprechen sich auch seltener für ein Verbot aus.

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