Sie wirken wie blutrot leuchtende Tentakel oder explodierte Silvesterraketen am Nachthimmel - dabei sind sie extrem selten und kaum mit freiem Auge zu erkennen: die sogenannten "Roten Kobolde" (engl. Red sprites). Drei Fotografen haben nun das mysteriöse Wetterphänomen über den Omarama Clay Cliffs auf der Südinsel Neuseelands spektakulär eingefangen.
Eigentlich wollten Dan Zafra, Tom Rae und José Cantabrana nur die Milchstraße fotografieren. Stattdessen erlebten sie "eine unvergessliche Nacht", wie Rae dem "Guardian" erzählte. Am Horizont bemerkten sie zunächst schwache Blitze.
Dann erkannte Zafra auf seinen Aufnahmen: Seine Kamera hatte sogenannte "Red Sprites" eingefangen - elektrische Entladungen, die bei Gewittern entstehen, aber nicht wie normale Blitze zur Erde zucken, sondern sich rot glühend nach oben in die Atmosphäre ausbreiten.
Das Besondere: Diese geheimnisvolle Himmelserscheinung tritt bis zu 90 Kilometer über der Erde auf, dauert oft nur wenige Millisekunden - und ist mit freiem Auge meist gar nicht sichtbar. Erst 1989 gelang Forschern der University of Minnesota der erste fotografische Nachweis.
Den drei Naturfotografen aus Neuseeland ist es nun gelungen, das Spektakel mit dutzenden Langzeitaufnahmen und einem Zeitraffer-Video festzuhalten. "Ich hatte das Glück, ein astronomisches Ereignis zu erleben, das man nur einmal im Leben sieht", so Zafra gegenüber "Petapixel".
Fakt ist: Geduld, Glück und gute Kamera - mehr braucht es nicht, um einen "Roten Kobold" zu erwischen. Nur leider passiert das fast nie.