Zumindest Wien ist Vorbild

Straßenverkehr stößt heute mehr CO2 aus als 1990

In allen neun Bundesländern verursacht der Straßenverkehr heutzutage mehr CO2 als noch im Jahr 1990. Wien hat dabei den niedrigsten Ausstoß pro Kopf.
Bernd Watzka
07.11.2025, 10:42
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Der Verkehr bleibt Österreichs größtes Klimaproblem: In sieben von neun Bundesländern ist er der größte Verursacher von CO2-Emissionen - und überall liegt der Ausstoß heute höher als vor 35 Jahren (also im Jahr 1990). Das zeigt eine aktuelle VCÖ-Analyse von Daten des Umweltbundesamts. Nur Wien sticht positiv hervor: Die Hauptstadt hat im Bundesländervergleich den niedrigsten Pro-Kopf-Ausstoß.

Am anderen Ende der Skala steht das ländlich geprägte Burgenland mit 2.660 Kilogramm CO2 pro Kopf, gefolgt von Kärnten (2.535 kg) und Niederösterreich (2.520 kg).

Positive Trendwende seit 2019

Positiv: Seit 2019 sind die Emissionen in allen Bundesländern deutlich gesunken - am stärksten in Wien (-30 Prozent), gefolgt von Vorarlberg und Salzburg (je rund -20 Prozent). Trotzdem: Im Vergleich zu 1990 verursachen heute alle Länder mehr Verkehrsemissionen. Die größte Zunahme verzeichnet das Burgenland mit +59 Prozent, die geringste Wien mit +20 Prozent.

Wien ist zudem das einzige Bundesland, in dem das Bevölkerungswachstum (+33 Prozent) seit 1990 stärker war als der Anstieg der Verkehrs-Emissionen. "Das zeigt, dass urbane Strukturen helfen, Klimaschutz umzusetzen", so Schwendinger.

Verkehr ist Österreichs größte Klima-Belastung

Österreichweit ist der Verkehr der einzige Sektor, der mehr CO2 ausstößt als 1990 - zuletzt 19,3 Millionen Tonnen, rund 40 Prozent mehr als damals. Zwar konnte der Ausstoß seit 2019 um 4,6 Millionen Tonnen reduziert werden, doch der VCÖ warnt: "Die Richtung stimmt, aber das Tempo muss deutlich erhöht werden."

"Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr"

Neue Autobahnen würden den Trend laut VCÖ verschärfen. "Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr, höheren Emissionen - und Milliardenkosten für Emissionszertifikate", warnt Schwendinger. Das Finanzministerium rechnet bis 2030 mit bis zu 4,7 Milliarden Euro an Kosten, wenn Österreich seine Klimaziele verfehlt.

"Angesichts der Budget- und Klimakrise kann sich Österreich kein Bremsmanöver leisten - erst recht keinen Rückwärtsgang", betont der VCÖ-Experte.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 11.11.2025, 11:45, 07.11.2025, 10:42
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