Der Verkehr bleibt Österreichs größtes Klimaproblem: In sieben von neun Bundesländern ist er der größte Verursacher von CO2-Emissionen - und überall liegt der Ausstoß heute höher als vor 35 Jahren (also im Jahr 1990). Das zeigt eine aktuelle VCÖ-Analyse von Daten des Umweltbundesamts. Nur Wien sticht positiv hervor: Die Hauptstadt hat im Bundesländervergleich den niedrigsten Pro-Kopf-Ausstoß.
Am anderen Ende der Skala steht das ländlich geprägte Burgenland mit 2.660 Kilogramm CO2 pro Kopf, gefolgt von Kärnten (2.535 kg) und Niederösterreich (2.520 kg).
Positiv: Seit 2019 sind die Emissionen in allen Bundesländern deutlich gesunken - am stärksten in Wien (-30 Prozent), gefolgt von Vorarlberg und Salzburg (je rund -20 Prozent). Trotzdem: Im Vergleich zu 1990 verursachen heute alle Länder mehr Verkehrsemissionen. Die größte Zunahme verzeichnet das Burgenland mit +59 Prozent, die geringste Wien mit +20 Prozent.
Wien ist zudem das einzige Bundesland, in dem das Bevölkerungswachstum (+33 Prozent) seit 1990 stärker war als der Anstieg der Verkehrs-Emissionen. "Das zeigt, dass urbane Strukturen helfen, Klimaschutz umzusetzen", so Schwendinger.
Österreichweit ist der Verkehr der einzige Sektor, der mehr CO2 ausstößt als 1990 - zuletzt 19,3 Millionen Tonnen, rund 40 Prozent mehr als damals. Zwar konnte der Ausstoß seit 2019 um 4,6 Millionen Tonnen reduziert werden, doch der VCÖ warnt: "Die Richtung stimmt, aber das Tempo muss deutlich erhöht werden."
Neue Autobahnen würden den Trend laut VCÖ verschärfen. "Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr, höheren Emissionen - und Milliardenkosten für Emissionszertifikate", warnt Schwendinger. Das Finanzministerium rechnet bis 2030 mit bis zu 4,7 Milliarden Euro an Kosten, wenn Österreich seine Klimaziele verfehlt.
"Angesichts der Budget- und Klimakrise kann sich Österreich kein Bremsmanöver leisten - erst recht keinen Rückwärtsgang", betont der VCÖ-Experte.