Am Montag ließ eine FPÖ-Anfrage zum Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Stimmung im Parlament hochkochen. Angesichts dieses Themas hielt Neos-Klubchef Yannick Shetty eine Rede, in der er über seine Erfahrungen bei einer Delegationsreise in die Ukraine berichtete.
Als der Pinke schließlich von Massengräbern und Gesprächen mit Angehörigen von Eltern, deren Kinder verschleppt wurden, sprach, kam es zum Eklat. Shetty wurde von einem Zwischenruf der FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch unterbrochen. "Da habt ihr viel Spaß gehabt, gell?", polterte die Freiheitliche.
Angesichts dieser Aussage zeigte sich der Neos-Mann fassungslos. "Sie wissen glaube ich nicht, was die FPÖ hier alles Widerliches zwischenruft!" Und weiter: "Nein, wir haben keinen Spaß gehabt, als wir uns das angeschaut haben. Wir haben das gemacht, um uns ein objektives Bild zu machen. Ich schäme mich dafür, dass hier sich Abgeordnete herausstellen und russische Propaganda vom Feinsten propagieren. Es ist unerträglich."
Für ihren Zwischenruf erhielt Belakowitsch einen Ordnungsruf durch den Zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner (ÖVP). Dies scheint den Pinken allerdings zu wenig zu sein. In einer Aussendung meldete sich am Montagabend NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos zu Wort.
Für Hoyos sei die Aussage der Freiheitlichen ein Skandal. Ihm zufolge müssten FPÖ-Chef Herbert Kickl und seine Partei Konsequenzen ziehen. "Frau Belakowitsch hat Yannick Shetty heute tatsächlich gefragt, ob er beim Anblick von Massengräbern Spaß hatte. Die rote Linie der Geschmacklosigkeit und Widerlichkeit ist klar überschritten, wenn man ermordete Menschen und vor allem Kinder sowie das Leid ihrer Eltern ins Lächerliche zieht", zeigte sich der pinke Generalsekretär erbost.
"Wer eine solche Geisteshaltung an den Tag legt, hat im Hohen Haus und in der Politik nichts verloren. Dagmar Belakowitsch hat Konsequenzen zu ziehen." Zudem forderte Hoyos, dass sich Kickl öffentlich im Namen der FPÖ entschuldigt.