Die russische Armee hat laut UNO einen Hilfskonvoi im Süden der Ukraine angegriffen. Vier Lkw mit Lebensmitteln und Hilfsgütern, "die klar als Eigentum der UNO gekennzeichnet waren", wurden in Biloserka in der Region Cherson nahe der Front von russischen Drohnen und Artillerie beschossen, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag mit.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nannte den Angriff "eine weitere brutale Verletzung des Völkerrechts", die Moskaus "völlige Missachtung des Lebens von Zivilisten und seiner internationalen Verpflichtungen" zeige.
"Solche Angriffe sind völlig inakzeptabel. Humanitäre Helfer sind durch das humanitäre Völkerrecht geschützt und dürfen niemals angegriffen werden", so der für die Ukraine zuständige humanitäre UN-Koordinator Matthias Schmale. Zwei Lkw des Welternährungsprogramms (WFP) wurden dabei beschädigt.
Der Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, veröffentlichte in Onlinediensten ein Foto, das einen brennenden Lkw mit WFP-Logo zeigt, über dem eine schwarze Rauchwolke aufsteigt.
Laut ukrainischen Behörden wurden am Dienstag außerdem drei Zivilisten in der Stadt Cherson durch russische Artillerie getötet. Vier weitere Menschen wurden verletzt. Die Region Cherson, die Moskau nach eigenen Angaben 2022 annektiert hat, steht teilweise unter Kontrolle russischer Truppen.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 melden internationale Hilfsorganisationen immer wieder russische Angriffe auf ihre Mitarbeiter und Einrichtungen.