Die Staatsduma hat bereits ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, was den Weg für das neue Programm frei machen soll. Der neue Dienst soll nicht nur private Kommunikation ermöglichen, sondern auch staatliche Funktionen übernehmen.
Der geplante Messenger soll laut russischer Regierung "sichere virtuelle Kommunikation" zwischen Bürgern sowie mit staatlichen Stellen gewährleisten. Geplant ist zudem die Integration zahlreicher staatlicher Services – etwa die Altersverifikation im Supermarkt, der digitale Check-in im Hotel oder die Nutzung elektronischer Unterschriften. Auch Ausweisfunktionen und Zugang zu Online-Bildungsplattformen sollen direkt über die App verfügbar sein.
Wer den Messenger entwickelt, entscheidet die russische Regierung selbst. Medienberichten zufolge könnte das staatlich beeinflusste Netzwerk VK (vormals „VKontakte“) als Entwickler in Frage kommen. Die Plattform wurde einst vom heutigen Telegram-Gründer Pawel Durow gegründet, steht aber mittlerweile unter der Kontrolle staatsnaher Konzerne.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Kreml die Kontrolle über das Internet massiv verschärft. Unabhängige und westliche Anbieter wurden zensiert, gesperrt oder juristisch verfolgt – teils wegen angeblicher "Diffamierung der russischen Streitkräfte". Funktionäre warnen immer wieder vor angeblichen Sicherheitsrisiken bei westlichen Messenger-Apps.