Mit seiner frisch erschienenen Biografie "Dass es uns überhaupt gegeben hat" blickt Marco Wanda (38) auf die vergangenen 14 Jahre zurück – eine Zeit voller Höhen und Tiefen. Schonungslos offen schreibt der Frontmann über seine Alkoholsucht, den Verlust seines Bandkollegen Christian Hummer und den steilen Aufstieg seiner Band "Wanda", die mit Hits wie "Bologna" und "Bussi Baby" Kultstatus erreichte.
Im Gespräch mit dem "Spiegel" gibt er nun weitere Einblicke in den Rausch und den Ruhm – und vergleicht seine Gruppe gar mit den ganz Großen. "Die Beatles, Nirvana, Wanda: Das waren alles mal junge Menschen, die eine Gitarre in die Hand genommen und ihr Leben und das Leben anderer verändert haben", sagt der 38-Jährige über die wilde Zeit.
"Es gibt als Band nichts Schöneres, als groß zu werden. Groß zu sein, ist dann leider eine andere Geschichte", führt er fort. Dabei betont Marco Wanda, dass sein Buch mehr sei als eine Abrechnung mit Exzessen: "Jenseits solcher Exzesse ist mein Buch die Geschichte von fünf Freunden, die einen gemeinsamen Traum gelebt haben."
Das Schreiben sei für ihn zudem ein heilsamer Prozess gewesen: "Eine größere Klarheit als im Schreiben habe ich sonst nirgendwo." Rückblickend empfindet er seine Mission als damaliger junger Musiker fast als heilig – mit einem klaren Ziel: "die größte österreichische Rockband aller Zeiten gründen."
Auf den Vorwurf des Größenwahns durch diese Äußerungen reagiert er unbeeindruckt: "Ich war geboren, in dieser Band zu spielen, ich hatte keinen Plan B. Die Musik hat mir den Arsch gerettet." Und noch heute spüre er, welche Kraft Konzerte entfalten können: "Meine Band und ich ermöglichen es den Leuten, sich gehen zu lassen, ganz unintellektuell. Das ist doch bewegend."