Die Schlagzeilen über NEOS-Politiker Sepp Schellhorn reißen nicht ab. Nun wird ein TV-Skandal rund um ihn Sache für die Justiz, denn es wurde eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien eingebracht, um das Geschehene auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten hin zu überprüfen. Über den genauen Inhalt der Sachverhaltsdarstellung wird "Heute" am Montag umfassend berichten.
Der Hintergrund: Es geht nicht um das Dienstwagen-Upgrade oder die neuen Koordinierungs-Posten im eigenen Kabinett, sondern um einen TV-Auftritt von Schellhorn. In einer TV-Sendung berichtete der Politiker, von Betrunkenen bei einer Zugfahrt bepöbelt worden zu sein, Worte wie "falscher Hund" oder "Geldverschwender" sollen gefallen sein. Am Tag vor dem Gedenken an das Ende der NS-Herrschaft verglich Schellhorn dann seine Situation mit jener "vor 85 Jahren".
Empörte Reaktionen und Rücktrittsforderungen wurden laut – auch aus den Reihen der Spitzenpolitik. "Sepp Schellhorn muss sich für seinen geschmacklosen Vergleich entschuldigen und ihn zurücknehmen", forderte etwa der Grünen-Abgeordnete und Sprecher für Gedenkpolitik Lukas Hammer. "Von Menschen im Zug angepöbelt zu werden ist extrem unangenehm – aber es hat rein gar nichts mit dem zu tun, wie 1940 mit Menschen umgegangen wurde."
Ein Statement von Sepp Schellhorn ließ angesichts des Ernsts der Lage nicht lange auf sich warten. "Für meinen Vergleich auf Puls24 möchte ich mich aufrichtig entschuldigen. Er war absolut unpassend und ist in einer Emotion passiert", heißt es in einer von ihm gezeichneten Mitteilung an "Heute". Es sei niemals seine Absicht gewesen, jemandes Gefühle damit zu verletzen. Das Leid, das Menschen vor 85 Jahren angetan wurde, sei unvergleichbar.
