Seit mehreren Tagen wird NEOS-Mann Sepp Schellhorn für seinen neuen Dienstwagen heftig kritisiert: Statt eines Audi A6 gönnte er sich nämlich ein noch größeres Modell – einen Audi A8. Nach heftiger Entrüstung rechtfertigte sich Schellhorn damit, dass der A8 auf niedrigere Leasingkosten käme. Was er aber nicht sagte: Der für Schellhorn angeschaffte A8 muss zusätzlich aus Budgetmitteln finanziert werden, weil das Leasing für den A6 noch ein Jahr lang weiterläuft. Der Steuerzahler blecht also nicht weniger, sondern in Wahrheit für zwei Wägen.
"Wenn sich NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn gleich zwei Luxusdienstwägen gönnt, während der arbeitenden Bevölkerung das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist endgültig jede Grenze überschritten", attestierte am Samstag FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz per Aussendung. Er rief ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker und SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer dazu auf, zu "erklären, wie es zu diesem grotesken Selbstbedienungsskandal kommen konnte". Und: "Diese Partei ist der Inbegriff jener Abgehobenheit."
"Die Tageszeitung 'Heute' deckte auf, dass sich Schellhorn – angeblich zuständig für Deregulierung – auf Steuerzahlerkosten nicht nur einen, sondern gleich zwei hochpreisige Audi-Dienstwagen genehmigt hat. Die Argumente rund um eine sogar billigere Lösung waren somit erstunken und erlogen", so der FPÖ-General. Die NEOS-Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos beklagte, dass sich die FPÖ an "längst aufgeklärten Neid-Kampagnen abarbeitet", hieß es ebenfalls per Aussendung.
Für den NEOS-General zeige sich, "dass Kickl den Schmerz über seine gescheiterten Volkskanzler-Träume noch immer nicht vergessen hat, sich gleichzeitig aber nicht an den erheblichen Beitrag der FPÖ zur dramatischen Budgetlage erinnern will. Die Freiheitlichen haben klare Mitschuld an dem Defizit, wollen jetzt aber nicht dazu beitragen, die Last wieder von den Menschen zu nehmen." Die FPÖ, die im Parlament "beim Geldverteilen ganz vorne mit dabei war, selbst aber nie geliefert hat" habe Sparsamkeit nie gelebt.
"Kickl hat einen blauen Teppich im Innenministerium verlegen lassen und seine berittene Polizei blieb zwar im Stall, kostete den Steuerzahler aber mehr als 2 Millionen Euro. Kickl war der wohl teuerste Innenminister aller Zeiten, und der schlechteste", so der NEOS-General. Das konnte wiederum Schnedlitz nicht auf sich sitzen lassen: "Peinlicher und durchschaubarer geht es wohl nicht mehr!" Die NEOS würden versuchen, den "Schellhorn-Skandal unter den Teppich zu kehren", so der FPÖ-Mann in seiner Reaktion.
"Der Versuch, der FPÖ Verantwortung für den milliardenschweren Schuldenberg der schwarz-grünen Bundesregierung zuzuschieben, ist nicht nur absurd, sondern politisch höchst fragwürdig. Die NEOS rund um Frau Meinl-Reisinger haben offenbar völlig die Kontrolle verloren", hieß es. "Besonders empörend" sei laut FPÖ-Generalsekretär, dass Hoyos versuche, einen Staatssekretär zu verteidigen, "der Steuergeld offenbar als persönliches Spielgeld betrachtet, mit beiden Händen ausgibt und sich gleich zwei Luxus-Dienstwägen gönnt".