Keine Woche ohne neuen Schellhorn-Aufreger: Erst das Dienstwagen-Upgrade, dann die neuen Koordinierungs-Posten im eigenen Kabinett. Die Schlagzeilen darüber hätten in der Bevölkerung Hass geschürt, schob Schellhorn den Medien die Schuld zu – und holte in Folge zu einem bemerkenswert unpassenden (und für viele schockierenden) Vergleich aus.
Was war passiert? Betrunkene pöbelten ihn im Zug an, Worte wie "falscher Hund" oder "Geldverschwender" sollen gefallen sein. Just am Tag vor dem Gedenken an das Ende der NS-Herrschaft verglich Schellhorn dann seine eigene Situation mit jener von "vor 85 Jahren".
Empörte Reaktionen und Rücktrittsforderungen wurden laut – auch aus den Reihen der Spitzenpolitik. "Sepp Schellhorn muss sich für seinen geschmacklosen Vergleich entschuldigen und ihn zurücknehmen", forderte etwa der Grünen-Abgeordnete und Sprecher für Gedenkpolitik Lukas Hammer. "Von Menschen im Zug angepöbelt zu werden ist extrem unangenehm – aber es hat rein gar nichts mit dem zu tun, wie 1940 mit Menschen umgegangen wurde."
Ein Statement von Sepp Schellhorn ließ angesichts des Ernsts der Lage nicht lange auf sich warten. "Für meinen Vergleich auf Puls24 möchte ich mich aufrichtig entschuldigen. Er war absolut unpassend und ist in einer Emotion passiert", heißt es in einer von ihm gezeichneten Mitteilung an "Heute".
Es sei niemals seine Absicht gewesen, jemandes Gefühle damit zu verletzen. Das Leid, das Menschen vor 85 Jahren angetan wurde, sei unvergleichbar. "Als Zeichen mit jenen, denen heute auch in Israel Gewalt angetan wird, trage ich aus Solidarität seit Monaten das gelbe Band."