Audi-Gate, dann die Posten-Explosion, jetzt – rund um den Tag des Gedenkens an die NS-Befreiung – der nächste Schellhorn-Skandal. Wegen der Berichterstattung über die Aufreger sei er in einem Zug angepöbelt worden, fühlte sich deshalb "wie vor 85 Jahren". Empörte Reaktion ob dieser vorgeworfenen Holocaust-Verharmlosung waren die Folge, der Staatssekretär entschuldigte sich zutiefst.
Allzu sehr dürfte der Zug-Vorfall aber nicht auf das Gemüt gedrückt haben. Dieser Tage weilt Sepp Schellhorn in Hamburg, ist dort am Marketing-Festival OMR als Speaker geladen, um über den "Aufbau der Marke Sepp Schellhorn" zu referieren.
Abseits davon trieb sich der Gastronom im Gourmet-Tempel "Grill Royal" herum. 100 Gramm des Wagyu Steaks kosten dort satte 95 Euro. Auf Instagram teilte er Videos vom noblen Dinner. Der Staatssekretär sei zu diesem eingeladen worden und generell als Privatperson nach Hamburg gereist, beteuert sein Büro.
Für die FPÖ, namentlich Generalsekretär Michel Schnedlitz, ist das natürlich keine Rechtfertigung. "Beinahe täglich kommen neue Kochvideos, dazwischen findet er aber immerhin die Zeit, um im Auto-Menü von einem A6 auf einen A8 umzusteigen." Die Regierung fahre das Land an die Wand, währenddessen fahre der Staatssekretär auf Digital-Festivals, anstatt seine Arbeit zu machen. "Sepp, es reicht!"
Besonders das Nobel-Dinner stößt den Freiheitlichen sauer auf. "Mit dem Geld, das in einem derartigen Lokal für ein einziges Abendessen ausgegeben wird, müssen Mindestpensionisten, denen diese Verliererampel jetzt das Geld über die höheren Krankenversicherungsbeiträge, oftmals ein ganzes Monat lang auskommen, wenn sie im Supermarkt Nahrungsmittel kaufen", rechnet Schnedlitz vor. "Das ist einfach nur noch überheblich, schäbig und ohne jeden Genierer. Sepp, was denkst du dir eigentlich dabei?",
"Die Neos wären gut beraten, wenn sie ihren politisierenden Koch ehestmöglich abziehen. Er ist in diesem Amt nicht mehr länger tragbar!", so Schnedlitz abschließend.