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Schinkels: "Geht es ohne David Alaba besser? Nein!"

"Heute"-Experte Frenkie Schinkels über die Rolle von David Alaba im ÖFB-Team und das Erbe von Teamchef Marcel Koller.

Heute Redaktion
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Vier Pflichtspiele bestritt Österreichs Nationalteam seit 2014 ohne David Alaba, vier Mal wurde gewonnen. Geht es ohne den Bayern-Star wirklich besser? Natürlich nicht! Bei aller Kritik ist Alaba ein Weltklassespieler, der Österreich zur EM 2016 führte und auch maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Bayern 2013 neben Meisterschaft und Pokal auch die Champions League gewann.

Aber er ist eben derzeit nicht der Alaba von damals. Sein Leistungsabfall liegt auch an Ex-Coach Carlo Ancelotti, der ihn nicht so hegte und pflegte wie Vorgänger Pep Guardiola.

Diese Vaterrolle, die Alaba ganz offensichtlich braucht, wird bei den Münchnern jetzt wieder Heynckes übernehmen. Und der alte neue Trainer wirkte bereits Wunder: Alaba, für die letzten zwei Länderspiele noch verletzt gemeldet, trainierte am Montag im Klub voll mit. Also alles wieder gut. Hoffentlich.

"Koller nur schwer zu toppen"



57 Spieler hat Marcel Koller in seiner ÖFB-Ära eingesetzt. Die Qualität, die du für das Erreichen einer WM oder einer EM benötigst, haben aber nur maximal 20 davon. Die Partie in Moldawien zeigte ganz deutlich: Spieler wie Wöber, Danso, Bauer oder Lienhart haben sicher ihre Stärken, sind aber noch nicht so weit. An den Eckpfeilern Kollers – Alaba, Arnautovic, Junuzovic, Baumgartlinger, Dragovic – wird auch in der nächsten Quali kein Weg vorbeiführen.

Auch gerade deshalb ist der neue Teamchef nicht zu beneiden. Wer immer es wird, er muss mit den sensiblen Charakteren umgehen können. Er muss die ideale Position für Alaba finden. Wie man gehört hat, pocht der Bayern-Star auf seine Mittelfeld-Rolle. Und er muss ausgeprägte Gruppenbildungen im Team verhindern. Die waren für das schlechte Abschneiden in Frankreich mitverantwortlich. Keine leichten Aufgaben. Ich befürchte daher: Kollers Erfolg, die EM-Quali, ist nur ganz schwer zu toppen.

(Heute Sport)