Das kommt unerwartet und könnte unangenehme Folgen für Österreichs Fußball-Nationalteam haben, sofern sich die ÖFB-Auswahl in den beiden verbleibenden Spielen gegen Zypern (Samstag) und gegen Bosnien-Herzegowina (Dienstag) für die WM-Endrunde qualifiziert. Dafür reichen zwei Punkte, also zwei Remis aus den beiden verbleibenden Spielen, vier Zähler, wenn die ÖFB-Auswahl gegen Bosnien nicht verliert oder zwei Siege, also sechs Punkte. Dann wäre ohnehin alles klar.
Sämtliche Fixplätze in der europäischen WM-Qualifikation werden im Rahmen dieser Länderspielpause vergeben. Alle zwölf Gruppensieger erreichen jedenfalls die WM-Endrunde – als bisher einzige europäische Mannschaft hat England bereits das Fix-Ticket gelöst. Alle Gruppen-Zweiten müssen mit vier Nations-League-Vertretern ins Play-off. Insgesamt haben 28 Mannschaften den Sprung zur Endrunde geschafft. Nach der WM-Aufstockung sind erstmals 48 Mannschaften vertreten.
Die Auslosung steigt dann am 5. Dezember in Washington. Und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Fix-Tickets vergeben sind. Denn sechs Startplätze werden in Play-offs noch ausgespielt. Vier davon entfallen auf Europa und zwei auf interkontinentale Duelle.
Doch genau hier greift die FIFA wohl unerwartet ein und ändern kurzfristig die bisher angewandten Gepflogenheiten. Konkret geht es um die Erstellung der Lostöpfe. Und die Änderung wird unerfreuliche Folgen für Österreichs Team haben.
Bisher fix ist nur, dass die drei WM-Gastgeber USA, Kanada und Mexiko als Top-drei-Teams in Topf eins gesetzt werden und jedenfalls ein Gruppenkopf werden. Dahinter erfolgt die Einteilung der Lostöpfe üblicherweise anhand der Weltrangliste, die am 21. November, nach dem Ende der Qualifikationsspiele, veröffentlicht wird. Fix war bisher auch, dass die sechs Play-off-Starter jedenfalls in Topf vier zugeteilt werden. Doch genau mit dieser Regelung will die FIFA internationalen Medienberichten zufolge nun brechen. Die im Play-off antretenden Teams sollen anhand der Weltranglistenposition der bestklassierten Mannschaft des Play-off-Wegs einsortiert werden – vor allem gut für Italien, das höchstwahrscheinlich ins Play-off muss und abhängig von den weiteren Quali-Ergebnissen dann einen Platz ins Lostopf eins oder zwei einnehmen würde, sofern die Azzurri die Qualifikation meistern.
Für Österreich hätte diese Änderung große Auswirkungen. Die ÖFB-Elf mit Coach Ralf Rangnick würde nämlich aus dem zweiten Topf aller Voraussicht nach in den dritten Lostopf abrutschen, als dann bestes Team.
Das hätte für die ÖFB-Elf eine womöglich etwas schwerere Gruppe zur Folge. Denkbar wären etwa Duelle mit Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Portugal, Brasilien oder den Niederlanden aus Topf eins, namhaften Gegnern wie Deutschland, Kroatien, Schweiz, Dänemark, Japan, Senegal, Uruguay oder Marokko aus Topf zwei oder unangenehmen Gegnern wie Tunesien oder Saudi-Arabien aus dem vierten Topf.
Eine besonders "einfache" Gruppe wäre derweil Gastgeber Kanada aus dem ersten Topf, Südkorea aus Topf zwei und die Kapverden aus dem vierten Lostopf.
Topf 1: USA, Mexiko, Kanada, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Portugal, Niederlande, Brasilien, Belgien, Italien (Play-off)
Topf 2: Deutschland, Kroatien, Marokko, Kolumbien, Uruguay, Schweiz, Senegal, Japan, Dänemark, Iran, Südkorea, Ecuador
Topf 3: Österreich, Australien, Türkei (Play-off), Ukraine (Play-off), Norwegen, Panama, Ägypten, Polen (Play-off), Algerien, Paraguay, Nigeria (Play-off), Elfenbeinküste (Play-off).
Topf 4: Tunesien, Costa Rica (Play-off), Katar, Usbekistan, Saudi-Arabien, Südafrika, Honduras, Jordanien, Jamaika, Kap Verde, Ghana, Neuseeland
Klar ist jedenfalls: Pro Kontinentalverband soll maximal eine Mannschaft in eine Gruppe gelost werden, die Ausnahme hier ist Europa, wo es maximal zwei Länder sein dürfen. Pro WM-Gruppe erreichen die Top-Zwei das Achtelfinale, plus die acht besten Gruppen-Dritten.