Rund 13 Jahre nach dem gefloppten ersten Modell hat Google dieser Tage den Prototyp einer weiteren Smartbrille vorgestellt. Entwicklungspartner sind unter anderem das Start-up XREAL sowie Samsung und der Chipriese Qualcomm. Angetrieben wird das Modell vom neu entwickelten Betriebssystem Android XR, im Mittelpunkt stehen Sprachsteuerung und die hauseigene künstliche Intelligenz namens Gemini.
Ausgestattet ist die Brille mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. Grafische Informationen wie Navigationsdetails, Mitteilungen und Termine können auf einem transparenten Display angezeigt werden, das sich optional ins rechte Brillenglas integrieren lässt. Damit die Brille auch gut aussieht, buttert Google im Zuge einer strategischen Partnerschaft umgerechnet rund 132 Millionen Euro in den renommierten Brillenbauer Warby Parker.
Ebenfalls an Bord sind der Hersteller Gentle Monster sowie das internationale Luxuslabel Kering Eyewear. Man fühle sich geehrt und sei stolz darauf, so CEO Roberto Vedovotto, gemeinsam mit Google eine meisterhaft designte, hochwertige und stylische Brille zu entwickeln, "die das Potenzial künstlicher Intelligenz freisetzt und gleichzeitig die Interaktion mit der realen und virtuellen Welt neu definiert".
Mit weiteren Details hält sich Google vorerst zurück, erst in den nächsten Monaten soll mehr verraten werden. Insider gehen jedoch davon aus, dass Google spätestens zur nächsten Konzern-Entwicklerkonferenz I/O Mitte 2026 ein ausgereiftes Modell vorlegt. Auch der Verkauf könnte im kommenden Jahr beginnen.
Angesichts großer Konkurrenten wie Google und Meta, die bereits eigene Brillen vorzuweisen haben, scheint nun auch Apple in die Gänge zu kommen. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg will der iPhone-Konzern die Entwicklung beschleunigen und bereits Ende 2026 seine erste KI-Brillen-Reihe vorstellen. Noch heuer soll das Projekt in die Prototyp-Phase gehen. Andere Pläne wie etwa die Watch mit integrierter Kamera werden hingegen laut Bericht auf Eis gelegt.
Die Apple Smart Glasses dürften – ebenso wie das Google-Modell – über Kameras, Mikros, Lautsprecher und KI-Funktionen verfügen. Sie sollen etwa Fotos und Videos aufnehmen, Musik abspielen, Live-Übersetzungen und Telefonate erlauben und Wegbeschreibungen liefern. Zudem soll Siri Fragen beantworten und ein Feedback zu Gesehenem abgeben können.
Mittelfristig will Apple Brillen bauen, die Infos auch ins Sichtfeld des Nutzers einblenden. Das kommende Modell soll allerdings noch ohne Display daherkommen, wie auch ein Mitarbeiter Bloomberg gegenüber bestätigt. Demnach soll die erste Generation der neuen Geräte den (displaylosen) Ray-Ban Meta Brillen ähneln, jedoch "besser gemacht sein".