Schnitzel ja – aber nur noch vegan. Am Freitag hat die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) beschlossen, dass bei Veranstaltungen künftig nur noch vegetarisches Essen angeboten werden darf – "Heute" berichtete.
Sowohl aus klimapolitischen, als auch aus ökonomischen Aspekten will die ÖH nur noch vegetarische Speisen rückerstatten. Kooperationen mit anderen Organisationen sind ausgenommen.
Der Antrag wurde vom roten Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ) und der grünen Vereinigung GRAS gestellt. "Die Fleischindustrie ist in vielerlei Hinsicht zu kritisieren. Wir haben eine Verantwortung gegen diese Ausbeutung von Tieren und Umwelt aufzutreten und mit Mitteln der ÖH diese nicht mitzufinanzieren", kommentieren die Grünen und Alternativen Studenten auf Instagram.
Felix Penzenstadler stellt im Gespräch mit der "Krone" klar: "Die GRAS verbietet natürlich niemandem das Schnitzel, jedoch soll dieses nicht mehr von der ÖH finanziert werden." Man habe die Verantwortung, sich dafür einzusetzen, "dass unsere Mittel nicht für eine Billigfleischindustrie verwendet werden, die in vielerlei Hinsicht zu kritisieren ist".
Die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) sieht die Sache anders: "Während Studierende um Lehrplätze kämpfen, kämpft die ÖH gegen Schnitzel. Absurder geht es kaum", kommentiert AG-Bundesobmann Laurin Wenninger.
Als AktionsGemeinschaft lehne man den Antrag entschieden ab: "Studierende sind mündige Erwachsene. Niemand braucht eine linke Mehrheitsfraktion, die über den Teller hinweg Lebensstile normiert.", erklärt AG-Klubobmann Sören Gerrelts.
Spannend: Laut Aussagen der GRAS sollen auch einige AG-Mitglieder für den Antrag gestimmt haben. Unbestritten ist jedenfalls, dass in der Bundesvertretung der ÖH (eher) linke Fraktionen über eine klare Mehrheit verfügen – 33 der insgesamt 55 Sitze.
FPÖ-Studentensprecher Manuel Litzke kritisiert den ÖH-Beschluss scharf. "Mit dieser Entscheidung hat sich die ÖH einmal mehr als ideologisch gesteuerte Lobby-Organisation entpuppt, die den Willen der breiten Studentenschaft ignoriert“, so der FPÖ-Studentensprecher. "Studenten sollen selbst entscheiden dürfen, was sie essen – und nicht von einer politischen Minderheit bevormundet werden, die ihre Weltanschauung zur verbindlichen Regel erheben will", fordert Litzke.
Sein Resümee: "Diese Entscheidung der ÖH ist ein Angriff auf die Wahlfreiheit, diskriminierend und trifft nicht die Bedürfnisse der großen Mehrheit.“