Im vollen Keller der Mensa an der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz kam es am Donnerstagabend, 11. Dezember, zu einem rassistischen Eklat: Während des Weihnachts-Mensafests mit rund 800 Gästen stimmten mehrere Besucher rechte und ausländerfeindliche Parolen an – zu den Klängen des Dance-Hits "L’amour Toujours" von Gigi D’Agostino.
Skandiert wurde laut Veranstalter die bekannte Hass-Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) JKU, die das Fest organisiert hatte, zeigte sich entsetzt: "Wir bedauern den Vorfall zutiefst", heißt es in einer öffentlichen Stellungnahme auf Instagram. Mehr als 21 Prozent der Studierenden an der JKU seien aus dem Ausland.
Wortwörtlich hieß es: "Als ÖH JKU sind wir über den Vorfall entsetzt und bedauern ihn zutiefst. Wir vertreten alle Studierenden, auch insbesondere die über 21 % an ausländischen Studierenden. Wir verurteilen jegliche Ausländerfeindlichkeit sowie anderes rechtes Gedankengut auf’s (sic!) Schärfste – bei uns ist kein Platz für Diskriminierung."
"Als die Parolen gesungen wurden, ist unser Vorsitzender sofort zum DJ und hat die Musik abdrehen lassen", so die 1. stellvertretende Vorsitzende Verena Ehrengruber in den "OÖN". Wer genau die rechten Texte gröhlte, sei unklar. Zutritt hatten nur Studierende – jedoch aus ganz Österreich.
Die Hochschülerschaft will Konsequenzen ziehen und kündigt Maßnahmen an: Der Vorfall werde intern aufgearbeitet, zukünftige Veranstaltungen sollen besser geschützt werden. Und: "L’amour Toujours" wird beim nächsten Fest nicht mehr gespielt.
Erst kürzlich hatte ein ähnlicher Vorfall in Gosau für Schlagzeilen gesorgt. Dort wurden die Parolen in einem Lokal ebenfalls gegrölt. Und das genau an einem Wochenende, an dem die FPÖ-Jugendorganisation im Ort einquartiert war.
