Katerstimmung bei der FPÖ-Vorfeldorganisation: "Das ist völlig irre", reagierte sie auf offenbar zerstochene Reifen an einem Auto. Denn nach einem Treffen des blauen Nachwuchses in Gosau (Bez. Gmunden) wurde ein mutmaßlicher Vandalenakt bekannt.
Was war passiert? "Die Tiroler wollten gerade abreisen, da haben wir gemerkt, dass zwei Reifen flach sind", so Maximilian Weinzierl, Bundesobmann der Freiheitlichen Jugend. Man habe dann sofort die Polizei gerufen – "auch aus versicherungstechnischen Gründen".
Jetzt ist das dreitägige Event im Salzkammergut um ein fragwürdiges Kapitel reicher: Wie ein Video belegt, das die "Oberösterreichischen Nachrichten" veröffentlicht haben, texteten mehrere Gäste eines Lokals den Gigi-D'Agostino-Hit "L'amour toujours" um. Es ist nicht das erste Mal, dass Passagen wie "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!" skandiert wurden.
Pikantes Detail: In besagtem Betrieb waren am selben Abend laut "OÖN" auch die jungen Blauen zu Gast. "Kaum hält die Freiheitliche Jugend ein Seminar in Gosau ab, kommt es schon zu solchen Zwischenfällen. Ich verurteile das zutiefst", so SPÖ-Bezirksparteichef Mario Haas. Auch die Junge ÖVP zeigt sich von der "Verantwortungslosigkeit der Freiheitlichen Jugend und deren Parolen" irritiert.
Die OÖ-Grünen wenden sich nun angesichts der "Rassismus-Grölerei", wie sie es nennen, direkt an FPÖ-Landesparteiobmann LH-Stv. Manfred Haimbuchner: Man wolle ihn "ausdrücklich ermuntern, die Öffentlichkeit mit einem Statement zu erleuchten, wie er denn die Sachlage sieht". Und: Es müsse zügige Ermittlungen geben, betont Jugend- und Extremismussprecherin Anne-Sophie Bauer. Der RFJ wollte sich laut Bericht bisher nicht zu dem Vorfall nicht äußern.
Auf "die rechte bis rechtsextreme ideologische Ausrichtung" der blauen Jugend müsse nicht mehr speziell hingewiesen werden. "Bisherige Aktionen, Statements und die engen Kontakte, vor allem ihres Chefs zu den Identitären sind ja bestens bekannt", so Bauer.