Sondersitzung einberufen

Antisemitismus-Eklat an Uni Wien! ÖH-Koalition bricht

Die GRAS Uni Wien hat die Koalition mit der VSStÖ beendet. Als Grund wird das "Versagen im Umgang mit Antisemitismus" genannt.
Newsdesk Heute
17.11.2025, 14:12
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An der Uni Wien ist ein heftiger Konflikt innerhalb der Studierendenvertretung eskaliert: Die GRAS Uni Wien hat die Zusammenarbeit mit dem VSStÖ aufgekündigt. Hintergrund sind mehrere Vorfälle der vergangenen Wochen, die aus Sicht der GRAS das Vertrauen nachhaltig zerstört haben.

Auslöser seien öffentliche Auftritte und Entscheidungen des VSStÖ, die Zweifel daran aufkommen ließen, ob dieser Antisemitismus klar benennt und sich entschlossen dagegen positioniert.

"Gerade mit Blick auf die Geschichte tragen wir an der größten deutschsprachigen Universität eine besondere Verantwortung, Antisemitismus klar zu benennen und entschlossen gegen jede seiner Erscheinungsformen vorzugehen. Die derzeitigen Akteur_innen des VSStÖ an der Uni Wien zeigen jedoch, dass sie dieser Verantwortung nicht gerecht werden können oder wollen. Daher sehen wir uns gezwungen, die Koalition zu beenden", erklärt Ida Belaga, die für die GRAS im Vorsitzteam der ÖH Uni Wien tätig war.

Die GRAS betont, eine Organisation mit antifaschistischen Wurzeln müsse konsequent gegen jede Form von Antisemitismus auftreten – und diese Haltung auch im Umfeld klar widerspiegeln. Doch genau das sei beim VSStÖ nicht erkennbar.

Antisemitische Wortmeldungen unterstützt

Besonders kritisch gesehen wird von der GRAS der Umgang mit einer Demonstration am 8. Oktober vor dem Hauptgebäude der Uni Wien. Dort wurden Parolen wie "Intifada – only solution" gerufen und antisemitische Symbole gezeigt. Vertreter des VSStÖ sowie dessen offizieller Instagram-Account solidarisierten sich dennoch öffentlich mit der Veranstaltung – eine Distanzierung habe bis heute nicht stattgefunden, heißt es.

Hinzu kommen weitere Konfliktpunkte: Laut GRAS seien Stellungnahmen gegen Antisemitismus ohne Rücksprache von der ÖH-Website gelöscht worden. Zudem habe es ein Veto gegen ein klares Bekenntnis gegeben, gegen jede Form des Antisemitismus einzutreten. In Sitzungen seien antisemitische Wortmeldungen unterstützt worden. Zuletzt habe der VSStÖ sogar abgelehnt, den Überfall von Kämpfern der Hamas am 7. Oktober 2023 als antisemitisch zu bezeichnen – trotz historisch belegter Opferzahlen.

Sondersitzung einberufen

Als nächsten Schritt wird die GRAS eine Sondersitzung der Universitätsvertretung einberufen. Dort sollen die umstrittenen Vorgänge besprochen und die Lage innerhalb der ÖH Uni Wien geklärt werden. Eine Fortsetzung der Arbeit sei nur möglich, wenn klare Konsequenzen gezogen werden und Schritte gesetzt würden, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.

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