Coronavirus

"Schnitzelpanik" bringt Quartals-Rekord bei Impfungen

Seit 106 Tagen gab es an einem Samstag nicht mehr so viele Impfungen wie am gestrigen. Ein Erklärungsansatz: Die Österreicher haben "Schnitzelpanik".

Leo Stempfl
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Beim Salzburger Impfbus musste man am Samstag bis zu 2,5 Stunden anstehen.
Beim Salzburger Impfbus musste man am Samstag bis zu 2,5 Stunden anstehen.
FMT-Pictures - MW

Österreich macht wieder internationale Schlagzeilen. In letzter Zeit waren dieser eher geprägt von der Korruptionsaffäre um die regierende ÖVP und deren zentrale Figur, zuletzt gab es hingegen bei CNN eine Jubel-Analyse zum Vorzeigeprojekt Klimaticket. "»Schnitzelpanik« in Österreich – lange Schlangen vor Impfzentren" titelt nun der "Spiegel".

Ein nahezu hundertprozentiger Schutz vor einer schweren Viruserkrankung, Berichte von tausenden Toten und Spitälern am Limit waren offenbar nicht genug, um ein gutes Viertel der Österreicher zum Jaukerl zu bewegen. In den Impfstraßen herrschte gähnende Leere, Mitarbeiter schlugen mit Kartenhäusern und Computerspielen die Zeit tot.

Am Freitag dann der Corona-Knaller: Schon ab Montag soll überall, wo bisher 3G galt, 2G gelten. Heißt: Als Ungeimpfter kommt man nicht mehr in die Gastronomie, zum Friseur oder auf Events mit mehr als 25 Personen.

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106-Tages-Hoch

Bilder vom Samstag zeigten plötzlich ein völlig anderes Bild. Hunderte standen vor den Impfbussen Schlange, mussten bis zu zweieinhalb Stunden warten. Ein Groß der Impfstraßen wurde aufgrund des fehlenden Andrangs im Spätsommer bereits geschlossen, in Salzburg etwa müssen nun wieder neue Kapazitäten aktiviert werden.

Erste Zahlen versprachen einen Rekord-Samstag, Sonntagfrüh liegen nun die endgültigen Einträge im E-Impfpass vor. Seit 24. Juli gab es an einem Samstag nie mehr Erstimpfungen, als am 6. November: 10.488. In Kärnten war es sogar der stärkste Tag seit Anfang Juli.

Andrang der Altersgruppe 25-44

Insgesamt gab es diese Woche somit 213.000 verabreichte Impfdosen, wobei der größte Teil auf Zweit- und Dritt-Stiche zurückzuführen ist. Nichtsdestotrotz stellt auch dieser Wert einen Höchststand seit Anfang August dar. Spitzenreiter bei den Altersgruppen: Die 25- bis 44-Jährigen.

Schon Freitagfrüh konnte "Heute" in Erfahrung bringen, dass die 2G-Regel wohl kommen wird, sämtliche Medien berichteten über die drohende Verschärfung. Rekordverdächtig war deswegen auch der Freitag: 17.011 Erstimpfungen wurden im E-Impfpass eingetragen.