Francesca D'Antuono, Schulleiterin des Istituto Comprensivo di Montecchio Maggiore in Vicenza, hat eine harte Maßnahme verfügt: Künftig wird WC-Papier in den Klassenräumen aufbewahrt und Schülerinnen und Schüler müssen es bei Bedarf vor dem Toilettengang bei der Lehrperson anfordern.
Die Regelung soll Verschwendung reduzieren und den Kindern einen bewussteren Umgang mit Papier lehren. Laut dem "Corriere del Veneto" lautet die offizielle Begründung, es sei zu "übermäßigem Verbrauch von WC-Papier" gekommen. Die Schülerinnen und Schüler hätten es teilweise auch zum Abtrocknen der Hände verwendet.
Die Entscheidung der Schule hat unter den Eltern sofort eine Debatte ausgelöst. Viele halten den Schritt für wenig praktikabel. "Das sind Kinder im Alter von 6 oder 7 Jahren", sagt der Vater eines Schülers. "Unhöfliches Verhalten oder unsachgemäße Nutzung der Toiletten kommt sogar bei Erwachsenen in Bars vor, ganz zu schweigen von der Schule. Ich glaube nicht, dass dies der richtige Weg ist, ihnen einen besseren Umgang mit Toilettenpapier beizubringen."
Für die Familien ist weniger das Zugestehen, dass Verschwendung stattgefunden hat, das Problem, sondern die gewählte Vorgehensweise. Mehrere Eltern weisen darauf hin, dass die Jüngsten sich schämen könnten, nach Papier zu fragen, und deshalb lieber nicht auf die Toilette gehen.
"Und wenn die Lehrerin zu wenig aushändigt im Verhältnis zu den tatsächlichen Bedürfnissen?", fragt ein Elternteil. "Kein Erwachsener würde akzeptieren, an einem öffentlichen Ort das Toilettenpapier bei einer Aufsichtsperson erbitten zu müssen."
Die Erziehungsberechtigten haben deshalb alternative Vorschläge: Wenn es vor allem ums Geld gehe, könnte man eine Sammlung organisieren, bei der Rollen von zu Hause mitgebracht werden. "Ich glaube, dass sich niemand weigern würde", so ein Vater. Trotz der Besorgnis will die Schule an den kommunizierten Regeln festhalten.