Fast ein Monat ist vergangen, seit in Linz ein Streit eskalierte und ein Mann durch einen Schuss verletzt wurde. Doch noch immer fehlt vom mutmaßlichen Täter jede Spur. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel – und viele fragen sich, wann der Fall endlich gelöst wird.
Besagter Dienstag ist noch gut im Gedächtnis: Am 14. Jänner kam es im Stadtteil Neue Heimat zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Schnell wurde bekannt, dass es sich um einen Streit um Drogengeld und Schulden gehandelt haben dürfte.
In einem silbernen BMW eskalierte die Situation: Plötzlich fiel ein Schuss, ein 38-jähriger Tschetschene wurde verletzt. Der Angreifer flüchtete, während das Opfer blutverschmiert am Boden lag. Zeugen beobachteten die Szene, berichteten gegenüber "Heute" von den dramatischen Minuten. Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein.
Zunächst geriet ein 43-jähriger Syrer ins Visier der Ermittler. Das Opfer hatte ihn angeblich auf Fotos wiedererkannt, doch der Verdächtige bestritt die Tat vehement, legte sogar ein Alibi vor. Kurz darauf die überraschende Wende: Der Syrer wurde aus der U-Haft entlassen.
Denn: Der Verletzte habe seine erste Aussage widerrufen und per Fotos einen neuen Verdächtigen ausgemacht, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Linz. Diesen habe der 38-Jährige "zu 100 Prozent identifiziert".
Nun scheinen die Ermittlungen ins Stocken geraten zu sein. "Es wird noch gefahndet", hieß es am Dienstag aus der Staatsanwaltschaft. Neuigkeiten oder eine Spur? Fehlanzeige. Es gebe es keine neuen Erkenntnisse, erklärte Sprecher Reinhard Huemer-Steiner auf Anfrage.
Seit mittlerweile drei Wochen halten sich die Behörden bedeckt. Ein Foto des mutmaßlichen Schützen gibt es zwar. Veröffentlicht wird das aber – zumindest noch – nicht. Auch nicht zu Fahndungszwecken. Solange das Landeskriminalamt dafür keinen Bedarf sieht, bleibt das Foto unter Verschluss.