Kaum ein Tag vergeht ohne Nachrichten zur Bildungs-Krise. Diese Geschichte wiederholt sich Jahr für Jahr, es fehlen uns schon wieder Tausende Lehrer. Für das kommende Schuljahr werden mit heute 6.100 Lehrer-Posten ausgeschrieben. Laut Bildungsministerium entspricht das 89.000 Lehr-Stunden.
Der neue Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) nimmt Bewerbungen nicht nur von fertig ausgebildeten Pädagogen, sondern auch von Quereinsteigern an.
Die meisten Lehrer fehlen in der Bundeshauptstadt Wien. 2.000 Posten müssen hier besetzt werden. Danach kommen Niederösterreich und Tirol mit jeweils 1.000. Oberösterreich sucht noch 600 Lehrer, die Steiermark 400, Salzburg und Vorarlberg 300 und Kärnten und Burgenland 200.
Die Zahlen sind enorm hoch, dennoch niedriger als im Vorjahr – damals ging es um 6.800 neue Stellen. Aber: Die Zahl der gesuchten Arbeitnehmer ist nur eine vorläufige, während des Schuljahres kommt es meist zu weiteren Ausschreibungen.
Schlimm waren die Befürchtungen im Vorjahr: 10 Tage vor Schulstart war es laut Insidern nicht fix, ob alle Stellen belegt werden können. Dennoch gab es damals eine wahre Flut an Bewerbungen, 6.000 mehr Bewerbungen als offene Stellen trudelten im Ministerium ein. Doch die Gewerkschaft glaubte damals nicht an diese hohe Zahl: "Eine Person bewirbt sich häufig auf viele freie Lehrer-Stellen, kann aber logischerweise nur bei einer zum Dienst antreten."
Im Vorjahr berichtete "Heute" auch von weiteren typischen Beispielen, warum der Lehrermangel plötzlich nach Semesterstart wieder spürbar wird: Unfälle, Krankenstände und Schwangerschaften, informierte die Gewerkschaft.
Insgesamt brauchen die 6.000 Schulen des Landes 120.000 Lehrer für die mehr als eine Million Schüler.