Der globale Klimawandel bedroht nicht nur Eisbären und Ernten - sondern auch ungeborenes Leben. Eine neue Studie der University of California warnt: Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit können bei Babys zu dauerhaften Wachstumsstörungen führen - noch bevor sie das Licht der Welt erblicken.
Konkret zeigt die Studie, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft starker Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt waren, im Durchschnitt um bis zu 13 Prozent kleiner waren als Gleichaltrige. Der Grund: Hitzestress im Mutterleib kann zu Frühgeburten und Entwicklungsproblemen führen, die kaum mehr aufzuholen sind.
"Diese ganze Hitze staut sich im Körper und verursacht massiven Stress - auch bei relativ moderaten Temperaturen, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist", erklärt Studienautorin Katie McMahon. Besonders betroffen sind Schwangere, weil hormonelle Veränderungen und das zusätzliche Gewicht die Temperaturregulation zusätzlich erschweren.
Und die Zahlen sind dramatisch: Allein im Hitzesommer 2025 starben rund 24.400 Menschen in Europa - zwei Drittel dieser Todesfälle wären laut Forschern ohne den Klimawandel vermeidbar gewesen.
Doch nicht nur Hitze-bedingte Todesopfer fallen ins Gewicht: "Extremwetter schädigt viel mehr Menschen, als es tötet", warnt McMahon. Die langfristigen Folgen - wie verkümmertes Wachstum bei Millionen von Kindern - geraten dabei oft in Vergessenheit.
Die Untersuchung fand in Südasien statt, einer Region, die laut Prognosen besonders stark von Hitzewellen betroffen sein wird. Selbst bei Einhaltung des 2-Grad-Ziels rechnen die Forscher mit jährlichen Extremen. Im schlimmsten Fall könnten dort bis 2050 rund 3,5 Millionen Kinder mit wachstumsbedingten Schäden zur Welt kommen.
Fakt ist: Der Klimawandel hat längst den Mutterleib erreicht - und trifft damit die Schwächsten unter uns. Ein weiterer Grund, endlich gegenzusteuern.