Serie von männlicher Gewalt

Sechs Schüsse, Mann stirbt: Grausiges Detail zu Bluttat

Eine schockierende Bluttat hat das Land erschüttert. Zuletzt kam es vermehrt zu Gewaltverbrechen. Immer wieder im Fokus: Trennungen oder Eifersucht.
Lea Strauch
19.01.2025, 20:13

Am frühen Samstagmorgen erschütterte ein Eifersuchtsdrama die Gemeinde Oberkappel (Bez. Rohrbach). Ein 44-jähriger Deutscher soll dem neuen Partner seiner Ex-Freundin mehrmals in den Kopf geschossen haben.

2025 schon vier Bluttaten

Insgesamt habe der Deutsche sechs Mal abgedrückt, wie die Polizei am Sonntag auf "Heute"-Anfrage erklärte. Das 51-jährige Opfer verstarb noch am Tatort. Nach der Tat flüchtete der mutmaßliche Schütze. Wenige Stunden später wurde er in Untergriesbach (Deutschland) nahe der bayrischen Grenze tot neben seinem Auto aufgefunden.

Allein im noch jungen Jahr 2025 kam es damit in Oberösterreich schon zu vier schweren Gewaltdelikten. In drei Fällen waren Trennungen oder Eifersucht das vermutliche Motiv.

So zum Beispiel auch in der Nacht auf den 5. Jänner in Linz: Ein 22-Jähriger attackierte mitten in der Innenstadt seinen Kontrahenten (21) mit einem Messer. Der Linzer wurde dabei schwer verletzt. Das Motiv dürfte laut Polizei ein Streit um eine Frau gewesen sein.

Schüsse in Ebensee und Linz

Nur wenige Tage später fiel in Ebensee (Bez. Gmunden) ein Schuss. Ein 72-Jähriger hatte seine Ex-Frau erst mit dem Umbringen bedroht, dann eine Waffe auf sie gerichtet und abgedrückt. Die 62-Jährige wurde verletzt, konnte sich noch in die örtliche Polizeiwache retten.

Nur am Dienstag ging es bei einer Schießerei wohl nicht um eine Frau, sondern um Geld. Im Linzer Stadtteil Neue Heimat gerieten zwei Männer in einen lautstarken Streit. Gegen 11 Uhr zog der mutmaßliche Täter eine Waffe und schoss auf das 38-jährige Opfer. Laut Polizei handelte es sich um eine Auseinandersetzung wegen Suchtgiftgeschäften.

93 Prozent der Täter sind Männer

93 Prozent der Täter brutaler Übergriffe in Beziehungen sind Männer. Das bestätigen Zahlen des Gewaltschutzzentrums OÖ. Es werde nach wie vor zu wenig darüber gesprochen, "dass Gewalt ein geschlechtsspezifisches Problem ist, das ihren Ursprung im patriarchalen System hat", so Beraterin Nina Kaltenböck.

Das Gewaltschutzzentrum OÖ

Das Gewaltschutzzentrum OÖ ist eine Beratungsstelle für Opfer von häuslicher Gewalt und Stalking. Das Angebot ist freiwillig, kostenlos und vertraulich.
Nähere Informationen gibt es hier.
Terminvereinbarungen unter 0732/607760

Experten fordern deshalb ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Die Verbreitung von Geschlechter-Stereotypen und das Abtun von Gewaltvorfällen in Partnerschaften als "Beziehungsstreitigkeiten" würden das Problem verschärfen, so Kaltenböck.

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