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Selbst einfache Masken halten Coronaviren zurück

Lange hieß es, Masken würden im Kampf gegen Sars-CoV-2 nichts bringen. Eine Studie beweist das Gegenteil: Sie wirken – vor allem bei Coronaviren.

Heute Redaktion
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Während das Tragen von Masken in Asien – und nun auch in Österreich – längst an der Tagesordnung ist, rieten Experten wie WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan bis vergangene Woche davon ab, "einen Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist".

Doch mittlerweile hat offenbar ein Umdenken stattgefunden. So kündigte etwa WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus an, man wolle nun prüfen, "ob das umfassendere Tragen von Mundschutz Ansteckungen eindämmen kann".

Wissenschaftliches Virenzählen

Genau das haben Forscher aus China bereits getan. Für ihre im renommierten Fachjournal "Nature Medicine" publizierte Studie hatte das Team um Benjamin Cowling von der Universität Hongkong untersucht, wie viele Viren Mund oder Nase während des Atmens und Hustens verlassen.

Dafür wurden um die Köpfe der Probanden spezielle Trichter aufgebaut, die während 30 Minuten alles aufnahmen, was die Testpersonen von sich gaben. 124 von ihnen trugen dabei eine einfache Mund-Nasen-Maske, 122 trugen keinen Schutz. Alle Teilnehmer litten entweder an einem durch Grippe-, Rhino- oder saisonale Coronaviren ausgelösten Atemwegsinfekt.

Erhebliche Filterwirkung

Die Auswertung im Labor ergab, dass die Filterwirkung der Masken erheblich war. "Bei 111 Personen reduzierten die Masken das jeweilige Virus in Atemwegströpfchen und Aerosolen", so Cowlings Kollegin Nancy Leung Hiu-lan in einer Mitteilung. Diese seien mit Corona- und Grippeviren infiziert gewesen. Coronaviren wurden demnach in keinem Fall in der Atemluft nachgewiesen, während dies ohne Gesichtsmaske regelmäßig der Fall war. "Die Emission von Rhinoviren konnten die Masken dagegen nicht reduzieren."

Obwohl in der Studie nur harmlose Coronaviren untersucht wurden, nicht aber der Auslöser der aktuellen Pandemie, geht Cowling davon aus, dass die Erkenntnisse auch auf den Covid-19-Erreger übertragen werden können: Sie seien eng miteinander verwandt und könnten sich demnach – physikalisch betrachtet – sehr ähnlich verhalten wie die saisonalen Coronaviren.

Auch Stoffmasken schützen

Doch was, wenn man die Hygienemasken angesichts der knapper werdenden Lagerbestände den Ärzten- und dem Pflegepersonal überlassen möchte? Dann dürften es auch selbst genähte Masken tun, wie Cowling gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte: "Meiner Meinung nach dürften auch Stoff- oder Baumwollmasken schützen, wenn auch etwas weniger als eine richtig getragene chirurgische Maske."

Wie man selbst mit den einfachsten Mitteln einen Schutz herstellen kann, zeigt unter anderem das Instagram-Profil @maskeaufjetzt:

Hast du eine Maske selbst genäht? Dann schicken uns ein Foto davon via WhatsApp auf die Nummer 0670 400 400 4 oder per Mail an [email protected] und kassiere 50 Euro!

Zahlreiche Einsendungen aus der "Heute"-Community haben wir schon bekommen. So sehen eure Self-Made-Masken aus: