Kommendes Jahr feiert die Oper im Steinbruch in St. Margarethen ihr 30. Jubiläum mit einem besonders beliebten Stück: "Tosca" von Giacomo Puccini. Intendant Daniel Serafin, der seit 2019 die Geschicke des Theaters leitet, gewährte bei einer Pressekonferenz im Haus der Musik nun erste Einblicke in die aufwendige Produktion und ins üppige Bühnenbild. Premiere ist am 15. Juli 2026.
"Wir machen Oper für jedermann. Wir machen nicht den 'Jedermann', der ist in Salzburg. Bei uns muss man kein großes Know-How mitbringen, um eine Oper in höchster Qualität genießen zu können", verrät er "Heute" das Erfolgsrezept seiner Produktionen. Rico Gulda, Generalintendant der Esterhazy Privatstiftung, freut sich in der kommenden Saison darauf, den hunderttausenden Besucher begrüßen zu dürfen.
Serafin setzt jedenfalls erneut auf sein bewährtes Team. Der italienische Dirigent Valerio Gallo übernimmt nach "Carmen" 2023 nächstes Jahr wieder die musikalische Leitung. Der Puccini-Spezialist, dessen Großvater den großen Komponisten sogar persönlich kannte, freut sich, "Musik von zu Hause" zu dirigieren. Die Titelpartie der "Tosca" werden international bekannte Solistinnen singen: Joyce El-Khoury, die zuletzt als "Carmen" in St. Margarethen zu sehen war, Celine Byrne, den Zuschauer bekannt aus "Turandot" (2021), und Melissa Purnell, die bei "Aida" (2024) dauf der Bühne stand.
In der Rolle des Cavaradossi werden neben Wiener-Staatsopern-Tenor Bror Magnus Tødenes, auch Yongzhao Yu und Adorján Pataki für Spannung sorgen. Den Scarpia singen "drei profunde Baritone", so der Intendant, nämlich Ariunbaatar Ganbaatar, Hansung Yoo und Marco Caria. In wichtigen Nebenrollen zu sehen sind Zoltan Nagy und Volodymyr Morozov als Angelotti und Gefängnisschließer. Zwei weitere "Carmen"-Sänger übernehmen die Partien des Sagrestano und Sciarrone, Ivan Zinoviev und Ilia Kazakov.
Das bewährte Kreativduo, Regisseur und Bühnenbildner Thaddeus Strassberger und Kostümbildner Giuseppe Palella, beide schon bei "Turandot" und "Aida" verantwortlich, entführen das Publikum diesmal nach Rom zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die "Welt zwischen Licht und Schatten" soll auch durch die findige Beleuchtung und die durchdachten Bühnenoutfits unterstrichen werden. "Man fragt sich manchmal, ist es eine Skulptur oder die Realität", so der Designer.
Strassberger, der auch die Schlussfeier der Olympischen Winterspielen in Verona 2026 in Szene setzen wird, freut sich, die Besucher "auch heuer wieder zu überraschen." Eines errät er aber schon: "Heuer gibt es keine Videos oder moderne Technologie", nur handgemachtes Theater, wie sein gewaltiges Bühnenbild erahnen lässt. Serafin ließ auch bereits wissen, was es 2027 in der Oper im Steinbruch spielen wird: Giuseppe Veredis "Rigoletto".