Oberösterreich

Oberösterreicher stellt Sex-Video von Ex auf Pornhub

Ein Mann soll ein Porno-Video im Internet veröffentlicht haben. Darin sei seine Ex-Freundin eindeutig zu erkennen. Nun gibt es ein Urteil.

Johannes Rausch
Ein 29-Jähriger muss sich vor dem Welser Landesgericht verantworten. Er soll ein Porno-Video seiner Ex-Freundin im Internet hochgeladen haben.
Ein 29-Jähriger muss sich vor dem Welser Landesgericht verantworten. Er soll ein Porno-Video seiner Ex-Freundin im Internet hochgeladen haben.
BARBARA GINDL/APA/picturedesk.com, iStock

Dem 29-Jährigen aus Oberösterreich wird vorgeworfen, dass er ein 52 Sekunden langes, intimes Video seiner Ex-Freundin auf einer Porno-Seite hochgeladen haben soll. Der Film zeigt die Ex-Freunden des Angeklagten beim Sex. Für ganze zwei Monate soll das Video in aller Öffentlichkeit zu sehen gewesen sein.

Nicht bekannt ist, wie oft es abgerufen und eventuell geteilt wurde. Mittlerweile ist der Film von dem Pornoportal gelöscht worden. Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" soll es sich bei dem Portal um "Pornhub" handeln.

"Regisseur, Nebendarsteller und Produzent"

Am Dienstag musste sich der Angeklagte wegen "Fortgesetzter Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems" – Paragraf 107c StGB – vor dem Landesgericht Wels verantworten. Im rechtlichen Sinne soll der Angeklagte als "Regisseur, Nebendarsteller und Produzent" tätig gewesen sein.

Angeklagter nicht beim Prozess erschienen

Doch der 29-jährige Angeklagte ist beim Prozess am Welser Landesgericht nicht erschienen. Es war bereits der dritte Anlauf, da das Verfahren zuvor zweimal vertagt worden ist. Vor dem zweiten Versuch hat er per Mail erklärt, dass er sich "nicht zu kommen traut, weil er bedroht wird". Die Richterin rief am Dienstag um 14 Uhr den Prozess auf, schaute zweimal nach, ob der Angeklagte tatsächlich nicht da ist und ließ auch den Mail-Posteingang prüfen. 

Die Aussagen seiner 25-jährigen Ex-Freundin vor der Polizei waren für Staatsanwältin und Richterin genug. 

Urteil nach 15 Minuten

Am Dienstag gab es schließlich ein Urteil, obwohl der Angeklagte nicht erschienen ist. Nur 15 Minuten nach Prozessbeginn verkündete das Gericht vier Monate bedingte Haft, das "Urteil in Abwesenheit" ist nicht rechtskräftig.

Die weiteren zivilrechtlichen Ansprüche der Frau (1.280 Euro Behandlungskosten, 1.000 Schmerzensgeld) konnten im Zuge des strafrechtlichen Prozesses nicht verhandelt werden, da der Beschuldigte ja nicht aufgetaucht ist.

Die Frau hat jetzt aber die Möglichkeit, in einem Zivilprozess diese Kosten einzuklagen. 

100.000 Euro für angebliche Sex-Videos gezahlt

Ein 29-jähriger Mann aus dem Bezirk Linz-Land überwies einer Internet-Bekanntschaft eine hohe Geldsumme, um von ihr ein Porno-Video zu bekommen.

Insgesamt 100.000 Euro zahlte er an sie in mehreren Raten zwischen Oktober 202 und Anfang Februar. Bis sich herausstellte, dass er von ihr reingelegt worden ist.