Meloni "angewidert"

Sexistische Online-Plattformen schockieren Italien

Italien ist erschüttert: Sexistische Online-Plattformen verbreiteten manipulierte Fotos von Politikerinnen und Prominenten. Ermittlungen laufen.
Digital  Heute
30.08.2025, 19:21
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Ein echter Skandal rund um frauenfeindliche und sexistische Online-Plattformen schockiert derzeit Italien. Auf diesen Seiten wurden echte und manipulierte Fotos – unter anderem von Regierungschefin Giorgia Meloni – geteilt. Meloni selbst zeigte sich entsetzt: "Ich bin angewidert von dem, was passiert ist", sagte sie der Zeitung "Corriere della Sera" (Freitagsausgabe). Sie rief alle betroffenen Frauen dazu auf, unbedingt Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Besonders im Fokus steht die Porno-Plattform "Phica". Dort tauchten manipulierte Fotos mehrerer prominenter Frauen auf, darunter auch Meloni und Oppositionsführerin Elly Schlein.

Für die Bearbeitungen wurden Bilder von politischen Veranstaltungen oder gestohlene Urlaubsfotos aus den sozialen Medien verwendet – um Körperteile hervorzuheben oder zu sexualisieren. Die Plattform hatte mehr als 700.000 Abonnenten, bevor sie am Donnerstag geschlossen wurde. Die Betreiber schoben die Schuld auf die Nutzer, weil diese gegen die Regeln verstoßen hätten.

Doch das ist leider nicht der einzige Fall. Schon in der vergangenen Woche wurde die italienische Facebook-Gruppe "Meine Frau" entdeckt und mittlerweile geschlossen. In dieser Gruppe posteten Männer teils sehr intime Fotos ihrer Partnerinnen – oft, ohne dass diese überhaupt davon wussten. Die Männer verfassten dazu vulgäre, sexistische und gewalttätige Kommentare.

Meloni zeigte sich solidarisch: "Ich möchte allen Frauen, die beleidigt, beschimpft und verletzt wurden, meine Solidarität und Unterstützung aussprechen", sagte sie. "Es ist entmutigend, dass es im Jahr 2025 immer noch Menschen gibt, die es für normal und legitim halten, die Würde einer Frau mit Füßen zu treten und sie mit sexistischen und vulgären Beleidigungen zu überhäufen, und sich dabei hinter Anonymität oder einer Tastatur verstecken."

Meloni fordert, dass die Verantwortlichen so rasch wie möglich ausgeforscht und "mit äußerster Härte" bestraft werden. Die italienische Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, dass sie bereits "viele" Anzeigen zu diesen und anderen Seiten erhalten habe, auf denen ohne Zustimmung anstößige oder manipulierte Bilder veröffentlicht werden.

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