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Shop entschuldigt sich: Ansturm "völlig unterschätzt"

Mit einer Rabattaktion von 50 Prozent hat ein Schuh-Shop für einen Massenansturm gesorgt. Erst wiegelte man ab, nun entschuldigt man sich doch noch.

Rene Findenig
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Am Samstagnachmittag hat die Bundesregierung neue Corona-Maßnahmen bekanntgegeben, darunter auch, dass Geschäfte so wie im 1. Lockdown zusperren. Eine heimische Schuh-Kette nahm diese Umstände offenbar zum Anlass, um das Geschäft noch einmal richtig anzukurbeln. Eine Aktion mit 50 Prozent Preisnachlass sorgte dabei für einen Massenansturm auf die Geschäfte. Die Polizei musste die Filialen überwachen, Politik und Mediziner zeigten sich entsetzt.

Das Unternehmen versuchte die Kritik erst abzuwiegeln, veröffentlichte Postings mit Verharmlosungen: "Ziemlich viel los heute..." hieß es in den sozialen Medien. Und: Es sei schön, dass das Angebot zum Schnäppchen-Schuh so viel Freude bereitet habe und dass sich die Kundschaft "vor und in unseren Filialen so diszipliniert" verhalten habe. Damit wurden die Kritiker allerdings nur noch mehr in Rage gebracht.

Noch am Sonntagabend erfolgte dann doch eine Entschuldigung: "Es gibt nichts schönzureden. Wir entschuldigen uns. Die Kritik schmerzt und sie ist berechtigt! Wir entschuldigen uns für unsere kurzfristige – und wie wir eingestehen müssen kurzsichtige – Aktion am Samstag", heißt es. "Wir sind ein österreichisches Traditionsunternehmen mit 2.200 MitarbeiterInnen und wie viele andere in der aktuellen Situation sehr herausgefordert. Wir machen unsere Umsätze derzeit überwiegend noch im stationären Geschäft."

Die Stellungnahme der Geschäftskette.
Die Stellungnahme der Geschäftskette.
Facebook

Man habe die Aktion auch gar nicht aktiv beworben, sondern nur Newsletter an die Mitglieder des Kundenclubs gesendet. "Die Resonanz darauf haben wir völlig unterschätzt. Mit einem derartigen Ansturm war auch aufgrund aller uns vorliegenden Erfahrungswerte nicht im Entferntesten zu rechnen. Wir bedauern diesen Fehler zutiefst und möchten uns bei allen, bei denen durch den großen Andrang Irritationen entstanden sind, in aller Form entschuldigen", heißt es.

Und: "Wir und auch zahlreiche weitere österreichische Unternehmen leben vom Saisongeschäft. Es gibt ein Zeitfenster, in dem die Bevölkerung saisonale Winterartikel kauft. Das ist üblicherweise genau jetzt. Wir arbeiten an neuen Rabattangeboten für den Onlineshop, die wir in den nächsten Tagen auf www.humanic.net veröffentlichen werden. Wir bitten im Namen aller österreichischen Online-Anbieter darum, die heimischen Angebote anzunehmen, weil nur sie auch heimische Unternehmen und Arbeitsplätze sichern."