Red-Bull-Pilot Yuki Tsunoda kassierte vor dem Großen Preis von Kanada eine harte Strafe. Die Rennkommissare sprachen eine Strafversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze aus. Der im Qualifying eigentlich auf Rang elf gelandete Tsunoda rutschte so ans Ende des Feldes zurück – es bedeutete schließlich Platz 18 in der Startaufstellung, nachdem Pierre Gasly und Liam Lawson aus der Boxengasse starteten.
Tsunoda erhielt die Strafe fürs Überholen unter Roter Flagge. Der Japaner war im dritten Freien Training am zuerst gecrashten und dann langsam an die Box zurückfahrenden Oscar Piastri vorbeigezogen – mit 171 km/h. Das brachte dem 24-Jährige die Rückversetzung und zwei Strafpunkte auf seiner Superlizenz ein. Den Großen Preis beendete der Japaner schließlich auf Platz zwölf.
Nach dem Rennen legte sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner aber mit den Rennkommissaren an, sah eine Ungleichbehandlung seines Fahrers. Schließlich wurde nach dem Großen Preis gegen sieben Fahrer ermittelt, weil sie nach der Zieldurchfahrt andere Autos überholt hatten. Zu diesem Zeitpunkt galten theoretisch noch Safety-Car-Bedingungen, da das Rennen nach dem Stall-Crash bei McLaren und dem Ausfall von Lando Norris neutralisiert zu Ende gegangen war. Alle sieben Piloten kamen allerdings mit Verwarnungen davon.
"Yuki wurde bestraft, weil er ein Überholmanöver gemacht hat. Und dann überholten sieben andere Autos, während Streckenposten auf dem Kurs waren. Man würde hier eigentlich mehr Konstanz in den Entscheidungen erwarten", schüttelte der Red-Bull-Teamchef den Kopf. Strafen für andere Fahrer hätten den Japaner womöglich in die Punkteränge gespült.
"Wäre er von seinem eigentlichen Platz gestartet, hätte er Punkte geholt. Ich denke, Yuki sollte Selbstvertrauen aus diesem Rennen mitnehmen. Er muss seinen eigenen Weg gehen und an dem arbeiten, was seinem Stil entspricht. Ich glaube, er hat einige Fortschritte gemacht", meinte der Brite.