Der Enkplatz vor der Bezirksvorstehung in Wien-Simmering wurde bereits umgestaltet, doch drinnen blieb die Trendwende aus. Auch wenn die FPÖ in Wien deutlich dazugewann, hielt das rote Bollwerk. Thomas Steinhart bleibt Vorsteher in Wien-Simmering. Sein FPÖ-Vorgänger, Paul Stadler, hatte sich bereits Chancen auf ein Comeback ausgerechnet, wollte sogar zurück aus der Pension kommen. Doch daraus wurde am Sonntag nichts. Die FPÖ konnte die SPÖ von Steinhart am Sonntag im Bezirk nicht überholen.
Laut erster Hochrechung kam die SPÖ in Wien-Simmering bei den Bezirksvertretungswahlen auf 42,3 Prozent. Die Freiheitlichen gewannen stark dazu, kommen auf 35,9 Prozent – können aber die SPÖ nicht überholen. Die Grünen holen 6,5 Prozent, die ÖVP kommt laut Hochrechnung in Wien-Simmering auf 5,3 Prozent (Schwankungsbreite 1,9 Prozent).
Nur einmal gab es bisher ein blaues Wunder im Bezirk – und das ist zehn Jahre her. Im Jahr 2015 überholte die FPÖ im Rennen um die Bezirksvertretung die SPÖ. Die Freiheitlichen gingen damals mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,93 Prozent ins Ziel, kam auf 41,76 Prozent.
2020 war es umgekehrt. Nach dem Ibiza-Skandal von HC Strache rasselte die FPÖ auf 28,44 hinunter, wurde klar von der SPÖ mit 41,49 Prozent abgehängt. Stadler fuhr aber in Wien-Simmering das beste FPÖ-Ergebnis von ganz Wien ein. Dennoch musste er natürlich den Sessel als Bezirksvorsteher räumen.
Seither ist Thomas Steinhart im Amt – und der SPÖ-Politiker möchte das auch bleiben. Ein Öffi-Ausbau nach Kaiserebersdorf, mehr Ärzte, eine Begrünung der Simmeringer Hauptstraße sind nur einige seiner Themen, die er gerne in einer zweiten Amtszeit umsetzen würde.
