Skiflug-Premiere! Platzt "Adlerinnen" der Uterus?

Eva Pinkelnig
Eva PinkelnigGEPA
Historische Premiere! Heute steigt in Vikersund erstmals in der Geschichte ein Skifliegen der Frauen. Die Sorgen sind im Vorfeld groß.

15 Athletinnen, allen voran die Skisprung-Gesamtweltcupsiegerin Eva Pinkelnig, wagen sich in Norwegen erstmals über die ganz große Schanze. Das Ziel: möglichst viele Sprünge über die 200-Meter-Marke. Die Bedenken sind im Vorfeld allerdings groß. Sind die "Adlerinnen" den extremen Belastungen auf der Schanze und in der Luft gewachsen?

Ex-FIS-Präsident Gian Franco Kasper ließ bereits 1997 aufhorchen, als er meinte, Skispringen sei nichts für Frauen, da "der Uterus der Springerinnen bei der Landung platzen" könne. Diese Befürchtung kann man inzwischen in Ruhe ins Reich der Legenden verabschieden, schon seit Jahren beweisen die Damen im Weltcup, dass auch sie auf der Schanze reüssieren können.

Jetzt wird die Schanze größer, und die Belastungs-Diskussion ist wieder da. Norwegen-Superstar Halvor Egner Granerud warnt etwa: "Ich hoffe, dass die Frauen, alle drumherum und die Medien verstehen, dass Skispringen und Skifliegen zwei unterschiedliche Dinge sind und dass es entscheidende Sachen gibt, die man lernen muss."

Er geht auch auf die Details ein: "Du bist 10 km/h schneller, was bedeutet, dass der Druck auf den Ski höher und die Art des Fliegens eine andere ist." Außerdem sollte man bei Rückenwind – anders als auf den "normalen" Schanzen – nicht zurückhaltend agieren: "Da ist es entscheidend, ab 120 Meter abwärts Speed zu haben."

Er glaube, dass die Frauen auch im Skifliegen bestehen können und meint: "Einige werden es wahrscheinlich hinbekommen, andere nicht. So ist es beim Skifliegen. Es ist schwieriger und die Weiten sind größer." Norwegens Skisprung-Manager Clas Brede Brathen ist noch optimistischer: "Es wird ein fantastischer Tag. Ich freue mich darauf und die Mädels auch. Ich glaube fest daran, dass es ein guter Wettkampf wird." Er habe keine Sicherheits-Bedenken: "Das sind alles Springerinnen auf einem hohen Level. Vikersund ist dazu eine sichere und gute Schanze."

Das Training haben die Damen jedenfalls unbeschadet überstanden. Für die Höchstweite sorgte die kanadische Großschanzen-Weltmeisterin Alexandria Loutitt mit der Rekordweite von 222 Metern. Beste Österreicherin: Eva Pinkelnig mit 172 Metern.

Comment Jetzt kommentieren Arrow-Right
Nav-Account red Time| Akt:
SportWintersportSkispringenÖSV

ThemaWeiterlesen