Rekordhitze trifft Flugverkehr

So bereitet sich der Flugverkehr auf die Gluthitze vor

Während draußen der Asphalt flimmert, müssen Crews und Flugzeuge cool bleiben. Wie das bei Austrian & Co. klappt, zeigt eine "Heute"-Recherche.
Christoph Weichsler
06.07.2025, 13:58
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die Sonne steht hoch, die Luft flimmert, der Beton auf dem Rollfeld ist so heiß, dass man glaubt, er könnte jeden Moment aufplatzen. Doch während auf den Straßen Betonplatten springen und Asphalt Wellen schlägt, bleibt der Flugbetrieb am Flughafen Wien erstaunlich ruhig. Kein Durcheinander, keine Ausfälle, keine Hitzepanik.

Bei Austrian Airlines und dem Flughafen Wien weiß man: Der Sommer wird nicht mehr milde – er wird extrem. Und genau darauf hat man sich eingestellt. Von Riesengebläsen in den Hangars bis zu Klimaanlagen direkt im Flugzeug – wer im Hochsommer fliegen oder arbeiten will, muss vorbereitet sein. "Heute" hat nachgefragt, wie Austrian & Co. das stemmen.

Sonnenbrillen, Sonnencreme & Eis

"Wir sind stolz auf unsere Kollegen, die bei diesen Temperaturen vollen Einsatz zeigen", heißt es seitens Austrian Airlines. Vor allem das Bodenpersonal wird im Hitzesommer besonders geschützt – mit Schirmkappen, Sonnenbrillen, Sonnencreme, klimatisierten Aufenthaltsräumen und Wasserspendern. Und wenn’s mal ganz heiß wird, gibt’s sogar Eis zur Stärkung. Trotz flimmernder Luft bleibt der Ablauf stabil – und das ist kein Zufall.

Technik, Taktik und viel frische Luft

Auch im technischen Bereich wird aufgerüstet. In den Wartungshallen der Austrian Technik sorgen seit heuer riesige Ventilatoren mit Wasserfilter für Abkühlung. Sie senken die Umgebungstemperatur um bis zu fünf Grad. Mitarbeitende können zusätzlich auf mobile Akkugeräte zurückgreifen – und für die besonders fordernden Arbeiten im Inneren der Flugzeuge gibt es jetzt sogar eigene Klimageräte, die die Temperatur in der Kabine auf rund 25 Grad runterkühlen.

Was nach Luxus klingt, ist im Hochsommer purer Überlebensfaktor. Wer in voller Uniform bei 36 Grad auf der Rollbahn arbeitet oder in der Blechkabine eines Flugzeugs technische Checks durchführt, braucht mehr als Motivation. Deshalb setzt Austrian zusätzlich auf Details wie eine Versuchsreihe mit leichten Sommerhosen – um das Arbeiten bei Hitze langfristig erträglicher zu machen.

Auch der Flughafen Wien zieht mit

Nicht nur die Airlines, auch der Flughafen Wien selbst hat aufgerüstet. Dort kümmert man sich um klimatisierte Busse, Pierbrücken und das allgemeine Vorfeld-Management. Die Hitzeschutz-Maßnahmen umfassen Erholungsphasen, Schattenzonen, klimatisierte Rückzugsräume und ständige Versorgung mit Trinkwasser.

"Die hohen Temperaturen sind herausfordernd – aber unser Team arbeitet mit vollem Einsatz für einen reibungslosen Ablauf", heißt es vom Flughafen auf "Heute"-Anfrage. Und das scheint zu funktionieren: Weder bei der Abfertigung noch beim Boarding gibt es derzeit relevante Verzögerungen, obwohl die Sonne brennt wie in Dubai.

Kein Platz für Ausfälle – wenn 200 Leute im Flieger warten

Auch der Fokus auf die Fluggäste bleibt: Austrian versucht, die Wartezeiten am Vorfeld so kurz wie möglich zu halten. Das gilt vor allem für Bus-Boardings, bei denen die Passagiere draußen in der Sonne stehen würden. Auch wenn nicht alles in ihrer Verantwortung liegt – etwa die Kühlung der Flughafenbusse – achten die Austrian-Teams darauf, dass keiner unnötig in der Glut warten muss.

Und das zeigt Wirkung: Trotz Rekordtemperaturen gibt es keine nennenswerten Störungen im Ablauf. Das liegt an klaren Vorgaben, technischer Aufrüstung – und an einem simplen Faktor: Rücksicht. Wer draußen arbeitet, muss geschützt werden. Wer reist, darf nicht kollabieren. Eine Haltung, die sich bei Austrian Airlines und am Flughafen Wien ganz offensichtlich durchgesetzt hat.

{title && {title} } CW, {title && {title} } 06.07.2025, 13:58
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen