Politik

So dramatisch verlor Anschober "Quelle seiner Energie" 

Gesundheitsminister Rudi Anschober trat am Dienstag vor die Presse und gab seinen Rücktritt bekannt. Dabei wurde der Politiker höchst emotional.  

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Rudolf Anschober gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt.
Rudolf Anschober gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Grünen-Politiker Rudolf Anschober gab am Dienstag in einer eigens einberufenen Pressekonferenz eine persönliche Erklärung ab. Dabei gab der Gesundheitsminister seinen Rücktritt bekannt – "Heute" berichtete. Dabei bedankte er sich mit teilweise gebrochener Stimme bei den Cobra-Beamten, die ihn in den letzten Monaten vor möglichen Angriffen auf sein Leben schützten. "Es sind Morddrohungen gekommen, ich bin seit November unter Polizeischutz gewesen. Es wurden auch mir nahestehende Personen bedroht", verrät Anschober. Dadurch konnte er auch nicht mehr wie zuvor mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen und daher auch nicht mehr ins persönliche Gespräch mit den Menschen treten. Eine "Quelle der Energie" sei damit verloren gegangen.

Eigene Gesundheit geht jetzt vor

"Ich habe in diesen 14 Monaten versucht alles zu geben, mit aller Kraft", so Anschober. Seit über einem Jahr habe er praktisch durchgearbeitet. "Ich habe mich ganz offensichtlich überarbeitet", erklärte der Grünen-Politiker. Er fühle sich zudem "nicht mehr fit, mir ist zunehmend die Kraft ausgegangen." Der Ex-Gesundheitsminister berichtete zudem von einem beginnenden Tinnitus, steigenden Zucker- und Blutdruckwerten, Kreislaufschwäche und einem zweiten Kollaps mit anschließendem Spitalsaufenthalt am vergangenen Dienstag. "Da hat man keine Kraft mehr, das ist, wie wenn ein Stecker herausgezogen wird."

Applaus am Ende der Pressekonferenz 

Anschober möchte sich nun seiner eigenen Gesundheit widmen und danach seinen "Traum" leben, nach fünf Sachbüchern einen politischen Roman zu schreiben. "Es bleibt mir zum Schluss nur mehr, mich zu bedanken", verabschiedet sich der Politiker hochemotional. Er dankte von ganzem Herzen seiner Partnerin, richtete auch seiner Kabinetts-Chefin und seinem Team sowie Vizekanzler Werner Kogler Dank aus – und verabschiedete sich mit den Worten: "Und Ihnen sag ich 'Auf Wiedersehen'." Auch die ein oder andere Träne floss zum Schluss. Die anwesenden Journalisten fingen an zu klatschen und verabschiedeten so den Ex-Gesundheitsminister. 

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    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com