Politik

So erklärt Ministerin Raab den "Little Italy"-Aufreger

Die ÖVP-Integrationsministerin sieht Parallelgesellschaften als Nährboden für soziale Spannungen und nennt Wien-Favoriten als Negativbeispiel.

Clemens Pilz
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Integrationsministerin Susanne Raab im Gespräch mit <em>"Heute"</em>-Redakteur Clemens Pilz
Integrationsministerin Susanne Raab im Gespräch mit "Heute"-Redakteur Clemens Pilz
Heute.at/Diry

"Wir wollen nicht Chinatown, Little Italy, sondern wir wollen eine gesamtgesellschaftliche Integration" – mit dieser Aussage geriet Integrationsministerin Susanne Raab am Dienstag in die Schlagzeilen. Auf Twitter wurde der ÖVP-Ressortchefin eine ablehnende Haltung zu Italienern und Chinesen vorgeworfen; andere Nutzer rissen Witze über den Vergleich mit segregierten Vierteln in New York. Italienische und chinesische Parallelgesellschaften seien in Österreich wohl kaum zu befürchten, so der Tenor.

Im Gespräch mit "Heute.at" (s. Video oben) präzisiert Raab nun ihre Aussage: "Meine Vision von Integration ist es eben nicht, dass wir Viertel haben wie Chinatown oder Little Italy in New York, wo Menschen einzelner Ethnien getrennt voneinander leben. Wo es eigene Supermärkte, Schulen und Vereine gibt und mit der Mehrheitsgesellschaft kein Austausch passiert", so die Ministerin, denn Parallelgesellschaften würden einen Nährboden für soziale Spannungen bilden.

Deutsche Sprache als gemeinsamer Nenner

"Wir haben es auch im Zusammenhang mit Favoriten gesehen", sagt Raab auf konkrete Beispiele angesprochen, "wo wir einen sehr hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund haben – es ist nicht Integration, wenn man in den türkischen Supermarkt geht, in den islamischen Kindergarten, im türkischen Verein Fußball spielt und am Wochenende in die Moschee geht." Integration sei auch kulturelle Vielfalt, aber es brauche ein offenes Zusammenleben mit der deutschen Sprache als gemeinsamen Nenner.

Das ganze Interview zu den Themen Bildung, Arbeit und Immigration siehst du im Video oben! Mehr zum Integrationsbericht 2020 gibt's hier.