Politik

So soll der Balkan-Urlaub heuer klappen

Bald kommt der Grüne Pass in Österreich, dann auch EU-weit.  Auch auf die Westbalkan-Staaten soll das Corona-Zertifikat ausgedehnt werden.

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    Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) ist derzeit am Westbalkan unterwegs.
    Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) ist derzeit am Westbalkan unterwegs.
    Heute

    Zusammen mit Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) ist "Heute"-Reporter und Balkanblogger David Slomo in Albanien und Nordmazedonien auf Auslandstour. Österreich – ein starker Befürworter der EU-Erweiterung um sechs Westbalkan-Staaten – koordiniert die Beschaffung von Corona-Impfstoff für die Region durch die EU.

    Gleiche Reisestandards

    Vor dem Hintergrund, dass in Österreich in absehbarer Zeit der Grüne Pass eingeführt und in den kommenden Wochen auch EU-weit ausgedehnt werden soll, fordert Edtstadler: 

     Der Grüne Pass – die Bescheinigung eines negativen Corona-Tests, einer überstandenen Covid-19-Erkrankung oder Impfung – soll auch auf Drittstaaten ausgedehnt werden. Besonders im Auge hat sie dabei die Westbalkan-Länder. Der Grüne Pass sei nämlich "der Schlüssel, um sichere Mobilität wieder zu erleichtern".

    Ihre Forderung begründet sie folgendermaßen: "Gerade der Westbalkan ist eine Region, mit der wir enge Verbindungen in vielerlei Hinsicht haben und die daher Teil des Grünen Passes werden sollte. Wir wollen gleiche Reisestandards in ganz Europa, nicht zuletzt auch im Hinblick auf einen sicheren Sommerurlaub. Dafür setze ich mich auf EU-Ebene ein. Die Länder des Westbalkans stehen uns nahe und sollten daher selbstverständlich auch vom Grünen Pass umfasst sein."

    Ob tatsächlich bald der Grüne Pass das Reisen nach Serbien, Bosnien und die restlichen Ziele am Westbalkan einfacher gestalten wird, bleibt abzuwarten. 

    Impfstoffe für Westbalkan

    Die Corona-Lage ist in einigen der Westbalkan-Länder nach wie vor kritisch. Das Hauptproblem sind mangelnde Tests und Impfstoffe. Aus diesem Grund will Österreich hier gemeinsam mit der EU aushelfen. 

    "Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind".

    Österreich werde daher in den kommenden Tagen mit einer ersten Impf-Lieferung im Westbalkan aushelfen. Über 650.000 Vakzine wurden versprochen, um die nächsten Schritte auf dem Weg zurück in die Normalität zu ermöglichen. (Mehr dazu hier >>) Über 150.000 Impfdosen davon sollen an Albanien gehen.

    CoV-Behandlung kaum leistbar

    Doch wie gehen die Westbalkan-Länder, die wirtschaftlich und Gesundheitssystem-technisch um einiges schlechter dastehen, mit der Corona-Krise um? "Heute"-Reporter Slomo machte sich vor Ort ein eigenes Bild. Die Menschen in Nordmazedonien und Albanien seien hart von der Krise getroffen. In einigen Gesprächen mit Einheimischen konnte sehr rasch festgestellt werden, dass von einem Corona-Krisenmanagement wie in Österreich dortzulande nur geträumt werden kann. 

    Keine Gratis-Testangebote, nicht ausreichend Impfungen – nicht einmal die medizinischen Behandlungen werden vom Staat bezahlt. Und das in Ländern, wo die wirtschaftlichen Standards ohnehin zum Teil schon sehr niedrig sind.

     Die Behandlung eines milden Corona-Verlaufs kann gut und gerne 500 Euro kosten. Das durchschnittliche monatliche Einkommen der Bevölkerung liegt aber weit unter 500 Euro. Eine Corona-Erkrankung kann hier sehr schnell zum Bangen um die eigene Existenz führen.

    Zwar werden in den Ländern weit weniger Neuinfektionen verzeichnet als etwa hierzulande – Edtstadler redet von einem "all-time-low" im Bezug auf die Infektionen – doch dies hat einen Grund. Das Testangebot ist bei weitem nicht so ausgebaut wie in Österreich. Zudem müssen die Menschen für die Tests bezahlen – und das nicht wenig. Viele können sich dies allerdings nicht leisten. Kaum überraschend also, dass die Corona-Zahlen vergleichsweise niedrig sind, wenn die Bürger sich nicht testen lassen (können).

    Corona-Maßnahmen

    Wie sieht es mit den Maßnahmen aus? Bei einem Spaziergang durch Tirana schien es so, als sei Corona schon überstanden, berichtet unser "Heute"-Reporter. "Es gibt zwar eine Maskenpflicht, die wird aber sehr locker genommen. In Geschäften usw. haben die Mitarbeiter eine Maske, aber höchstens um den Ellbogen gehängt." Es habe den Anschein, als hätten die Menschen das Schlimmste bereits überwunden.

    Nicht so aber in Nordmazedonien. Dort würden sich die Menschen strenger an die Corona-Regeln, insbesondere die Maskenpflicht, halten. Außerdem hoffen die Bürger dort, sich bald impfen lassen zu können, wenn auch noch eine gewisse Skepsis besteht. 

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      JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com