Wien geht neue Wege im Umgang mit Ressourcen: Unter dem Titel "Zirkuläres Wien – eine runde Sache" präsentierten Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), NEOS-Gemeinderat Stefan Gara und weitere Expertinnen und Experten eine umfassende Strategie, die Wien zur Großstadt ohne Verschwendung machen soll.
"Mit dieser Strategie legen wir erstmals eine umfassende Gesamtstrategie vor, die uns dabei helfen soll, unser Leben und Wirtschaften auch langfristig umweltschonender und resilienter zu gestalten", so Czernohorszky. Gleich 33 Hebel sollen die Stadt nachhaltiger machen – von der Abfallwirtschaft bis zur Wiederverwendung gebrauchter Güter und Bodenressourcen.
Im Regierungsprogramm ist die Kreislaufwirtschaft ein wichtiger Schwerpunkt in der Fortschreibung des Wiener Klimafahrplans: Ziel ist die Integration der Kreislaufwirtschaft in allen Bereichen der Stadt – als Querschnittsthema mit Klimaschutz und Klimaanpassung.
Im Mittelpunkt der nun vorliegenden Strategie zur Kreislaufwirtschaft steht das Thema Ressourcenschonung – also der achtsame Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen.
➤Wien ist gerecht: Im Sinne der globalen Klimagerechtigkeit leistet Wien seinen Beitrag zur gerechten Verteilung der begrenzten Ressourcen: Dafür senkt Wien seinen konsumbasierten Material- und Treibhausgasfußabdruck und agiert innerhalb der planetaren und sozial verträglichen Grenzen.
➤Wien wirtschaftet nachhaltig: Wien stärkt regionale und lokale Strukturen und macht so die Stadt unabhängiger von globalen Lieferketten. Wiederverwendung sorgt für neue Formen der Arbeit und eine Renaissance des Handwerks. Der Einsatz innovativer Technologien unterstützt effizientes Recycling. Die Stadt Wien nützt ihre starke Position auf dem Markt und setzt mit zirkulären Kriterien wichtige Impulse.
➤Wien gibt Struktur und Sicherheit: Der gut geregelte Übergang zur Kreislaufwirtschaft braucht klare Vorgaben und Planungs- und Rechtssicherheit. Die Stadt Wien etabliert in ihrem Bereich praxistaugliche Vorgaben für Planung, Beschaffung und Umsetzung. Wien entwickelt bestehende Werkzeuge weiter, etabliert neue Anwendungen und stellt diese niederschwellig zur Verfügung.
➤Wien kooperiert: Ressourcenschonung braucht viele Hände und Köpfe. Kreislaufwirtschaft ist keine isolierte Fachdisziplin. Ihre Entwicklung, Erprobung und Umsetzung erfordern eine umfassende, sektorenübergreifende Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und in der Metropolregion Wien.
➤Wien stellt die Menschen in den Mittelpunkt: Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft fördern gesellschaftliche Teilhabe, erleichtern den Zugang zu nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen, machen sie alltagstauglich, leistbar und barrierefrei. Neue Möglichkeiten des Zusammenlebens und Teilens entstehen.
„Kreislaufwirtschaft stärkt Unternehmen, schafft neue Jobs und macht Wien fit für die Wirtschaft der Zukunft“Stefan GaraGemeinderat (Neos)
Für Stefan Gara ist die Kreislaufwirtschaft "ein entscheidender Hebel, um Ressourcen zu schonen, Abfälle zu vermeiden und Wien auf Kurs Richtung Klimaneutralität zu halten". Und weiter: "Kreislaufwirtschaft stärkt Unternehmen, schafft neue Jobs und macht Wien fit für die Wirtschaft der Zukunft."
Besonders viel Potenzial sieht Bernadette Luger von der Baudirektion im Bauwesen: "Mit der Kreislaufwirtschaft und der neuen Strategie geben wir dem Wandel von der linearen zur zirkulären Wirtschaftsweise klare Struktur."
Lob gibt es von Expertin Karin Huber-Heim (FH des BFI Wien): "Wien setzt europaweit Maßstäbe für eine klimafitte, resiliente Metropole." Und Peter Holzer (Institute of Building Research & Innovation) betont: "Zirkularität ist auch aktiver Klimaschutz."
Die Strategie zum Download: www.wien.gv.at/spezial/kreislaufwirtschaft-strategie