Immer öfter kommt es in Müllsammelstellen und Recycling-Anlagen zu verheerenden Bränden. Für Aufsehen sorgte hier etwa der Großbrand im August in Tirol, der ein ganzes Tal mehrere Tage lang in dichten Rauch hüllte. Kleinere Feuer gibt es in den Deponien mittlerweile mehrere Male am Tag.
Auslöser dafür sind oftmals unsachgemäß entsorgte Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in den meisten technischen Alltagsgegenständen vorkommen. Umweltminister Norbert Totschnig hat aufgrund der wachsenden Problematik zu einem Runden Tisch in sein Ministerium geladen – und kann bereits erste Ergebnisse verkünden.
Ein erster Schritt wird eine ausgeweitete Informationskampagne im kommenden Jahr sein. Die Öffentlichkeit soll so stärker für den Umgang mit diesen Batterien sensibilisiert werden und wissen, wie man sie bei der Entsorgung richtig trennt.
Spannender ist der Vorschlag eines "Cash-Back-Systems", zu dem bereits ein entsprechender Entwurf vorgestellt wurde. Seitens der Abfallwirtschaft soll damit ein finanzieller Anreiz für die Rückgabe von Lithium-Batterien geboten werden. Experten sollen diese Idee nun auf ihre Umsetzbarkeit prüfen, heißt es aus dem Umweltministerium. Zudem soll auf eine Lösung auf europäischer Ebene hingewirkt werden.
"Das Ziel ist, durch gemeinsames Vorgehen künftig Brände so gut wie möglich zu vermeiden und Sicherheit, Umweltschutz und Planungssicherheit für die Betriebe zu stärken", resümiert Minister Norbert Totschnig. "Der Runde Tisch war ein konstruktiver gemeinsamer Auftakt für die Erarbeitung von konkreten Lösungen."
Laut der Präsidentin des Verbands österreichischer Entsorgungsbetriebe, Gabriele Jüly, seien Batteriebrände "die aktuell größte Gefahr für die Abfallwirtschaft. Dass jetzt die Einführung eines Cashback-Systems als unbürokratischer Anreiz für die Rückgabe von Altbatterien am Tisch liegt, sei sehr zu begrüßen.
WKÖ-Generalsekretär Jochen Danninger schließt sich an: "Der heutige Runde Tisch hat deutlich gezeigt, dass es nicht die eine Lösung gibt, sondern an mehreren Stellschrauben gedreht werden muss. Dafür sind entsprechende Maßnahmen zu entwickeln."