Juristisch kein grünes Licht

"Frühestens 2030" – Lobautunnel weiter ungewiss

Peter Hanke hat grünes Licht für den Lobautunnel gegeben. Ein Teilstück soll bereits 2026 gebaut werden. Der Tunnel selbst verzögert sich jedoch.
Lara Heisinger
26.09.2025, 08:37
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Das umstrittenste Verkehrsprojekt der letzten Jahre ist nun fix: Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) will den Lobautunnel bauen lassen. Das Straßenbauprojekt soll Teil der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) werden, die Donau und die Lobau mittels eines Tunnels queren und so den Verkehr im Osten Wiens entlasten.

Im Frühjahr 2026 soll der Bau beginnen, allerdings noch nicht mit dem Tunnel. Vorerst soll das noch fehlende, 11 Kilometer lange Teilstück der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) gebaut werden. Der Baubeginn für den Tunnel verzögert sich aufgrund von noch offenen juristischen Verfahren.

Offene juristische Verfahren

Obwohl es politisch grünes Licht für den Lobautunnel gibt, steht juristisch die Ampel noch auf Rot. "Wir haben noch ein offenes naturschutzrechtliches Verfahren, ein wasserrechtliches Verfahren und zwei UVP-Änderungsverfahren, die anhängig sind, plus ein Vorabentscheidungsverfahren beim Europäischen Gerichtshof. Wir antizipieren, dass das in den nächsten 4 bis 5 Jahren noch der Fall sein wird", erklärt ASFINAG-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl im Ö1 Journal.

Der 1. Abschnitt soll jetzt gebaut werden, so Minister Hanke.
zVg

Sollten die Verfahren positiv ausgehen, wäre der Baubeginn frühestens 2030. Die ASFINAG geht von einer Bauzeit von 10 Jahren aus – der Tunnel wäre also frühstens 2040 fertig. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 2,7 Milliarden Euro. Das Verkehrsministerium beteuert, dass dafür kein Geld aus dem Bundesbudget verwendet wird. Die ASFINAG finanziere das Projekt selbst. Möglich sei das, weil die ASFINAG pro Jahr rund 2,5 Milliarden Euro allein mit den Vignetten und der Lkw-Maut einnimmt.

Kritiker warnen vor Umweltschäden

Gegner des Projekts warnen vor massiven Umweltschäden. Ex-Klima und Verkehrsministerin Leonore Gewessler hatte den Bau des Tunnels Ende 2021 gestoppt und hat auch am Donnerstag heftige Kritik geäußert.

Hanke versichert hingegen, dass "kein Bagger diesen Park queren und kein Baum darin gefällt wird". Der Tunnel soll in einer Tiefe von 60 Metern errichtet werden. Kritiker betonen jedoch, dass das Naturschutzgebiet nicht unter der Oberfläche endet.

Fix ist: Der Zwischenabschnitt der S1 wird auf jeden Fall gebaut. Hanke argumentiert, dass rund 100.000 Anrainer vom Lückenschluss profitieren würden. Zudem würde damit auch die Seestadt Aspern an das hochrangige Straßennetz angeschlossen. Der große Außenring wäre jedoch nur mit dem Lobautunnel vollständig.

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