SP-Marterbauer mal anders

"Sparen, sparen, sparen": Finanzminister redet Klartext

In Folge 1 seines neuen Podcasts plaudert Marterbauer mit Kabarettistin Malarina über Steuern, Sparen – und ob Reichwerden durch Arbeit funktioniert.
Angela Sellner
18.09.2025, 11:22
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Das Finanzministerium hat unter dem Titel "Geldanschauung" einen neuen Podcast gestartet. Folge 1 bestreitet der "Chef": Markus Marterbauer (SPÖ) trifft auf die Kabarettistin Marina Lacković, besser bekannt unter ihrem Bühnennamen Malarina.

"Heute" hat den Podcast vorab gehört: Der SPÖ-Finanzminister und die Kabarettistin, die sich als Kunstfigur Malarina in ihrem aktuellen Soloprogramm "Trophäenraub" unter anderem als unwillige Steuerzahlerin zeigt, plaudern über Marterbauers Alltag als Finanzminister, über Steuererklärungen und die Geldverteilung im Allgemeinen.

Der "Endgegner"

Während Malarinas "Endgegner" die Sozialversicherung mit ihren Beitragsforderungen ist, nennt Marterbauer auf die entsprechende Frage die Opposition als seinen "Endgegner". Konkret die Freiheitlichen, die hartnäckig an den "Fake News" festhalten würden, dass Österreich wegen des EU-Defizitverfahrens unter der Kuratel Brüssels stehe. "Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll", gibt Marterbauer zu.

Wie er sich so fühle, wenn er nun das Budgetdesaster früherer Regierungen aufräumen müsse, fragt Malarina. Dass er als Ökonom nach Jahrzehnten in der Wissenschaft jetzt am finanzpolitischen Ruder der Republik sitze, sei ja an sich eine tolle Chance. Aber wenn man statt gestalten und investieren zu können, der strikten Devise "Sparen, Sparen, Sparen" folgen müsse – "dann ist das nicht das Lustigste", gibt Marterbauer zu.

Wofür sind Steuern gut?

Dass er Erbschafts- und Vermögenssteuern als einen richtigen Beitrag zur Budgetsanierung ansehen würde, verhehlt Sozialdemokrat Marterbauer nicht. Aber das sei nun mal nicht Teil des Regierungsprogramms der Dreierkoalition.

„Ich würde gern eine Bewegung anführen, die sich nennt: Wir zahlen gerne Steuern.“
Markus MarterbauerFinanzminister (SPÖ)

Dass die Bühnenfigur Malarina keine große Freude mit Steuernhat, versteht sich. "Ich würde aber gern eine Bewegung anführen, die sich nennt: Wir zahlen gerne Steuern", sagt Marterbauer. Und verweist darauf, wofür der Staat die Steuereinnahmen verwendet: Gesundheitssystem, Familienbeihilfen, Pensionen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen... Alles Bereiche von denen jeder profitiert – was man sich beim ungeliebten Steuerzahlen aber nicht so klar mache.

Der Finanzminister und die Kabarettistin: Markus Marterbauer (SPÖ) und Marina Lacković alias Malarina.
BMF/BFA

Arbeiten oder Erben?

Malarina kommt dann zum Kern der Sache: Das Steuersystem sei nicht gerecht, wenn jene, die weit mehr Geld und Vermögen haben als der Durchschnittsbürger, oft weniger Steuern zahlen müssen. Es folgt ein amüsantes Gespräch mit philosophischer Tiefe zur Frage, ob man im 21. Jahrhundert durch Arbeit reich werden könne. Oder ob der Weg zu viel Geld aktuell nur übers Erben oder reich Heiraten funktioniere. Samt aller Konsequenzen...

So viel zu Folge 1 des Podcasts "BMF.Geldanschauung", die ab sofort auf der Website des Finanzministeriums und allen Plattformen zu finden ist.

Nächster Gast: Schuldenwächter Badelt

Das neue Format wird zwei Mal pro Monat erscheinen. In der zweiten Folge, die Ende September erscheint, wird Finanzminister Marterbauer mit dem Fiskalratschef und obersten Schuldenwächter Christoph Badelt im Gespräch sein. Die dritte Folge wird Mitte Oktober online gehen. In dieser wird Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) die Vorständin der Finanzmarktaufsicht (FMA), Mariana Kühnel, begrüßen und mit ihr über den österreichischen Finanzmarkt sprechen.

"Wir wollen mit dem Podcast die Themen des Finanzministeriums anders aufbereiten und sie so Menschen zugänglich machen, die bisher für diese noch kein so großes Interesse gezeigt haben", erklären Marterbauer und Eibinger-Miedl ihre Motivation.

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