Niederösterreich

So sündteuer und sauheiß wird dieser Jahrhundert-Sommer

Der Mai gab uns einen Vorgeschmack auf den Sommer: Super-Temperaturen und die Preise kennen nur eine Richtung - nach oben. Es wird noch schlimmer.

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Sommer wird fix teuer und wahrscheinlich sehr heiß.
Sommer wird fix teuer und wahrscheinlich sehr heiß.
istock

Auch wenn uns jetzt temperaturtechnisch eine normale Maiwoche bevorsteht, heizte uns der Mai bis dato kräftig ein. Mit 1. Juni beginnt bald der meteorologische Sommer, laut Experten soll der Sommer dramatisch heiss werden - mehr dazu auch hier.

Auch in Österreich soll der Sommer gefährlich heiß und trocken werden. Meteorologen betonen, dass jede Hitzewelle und jeder trockene Tag sehr gefährlich sein könnten - alles dazu hier.

Bäderpreise und Eispreise

Zumindest Sonnenhungrige und Kinder werden in den Freibäder auf ihre Rechnung kommen. Doch die Rechnung für die Eltern bzw. Badegäste hat es heuer in sich. Denn teilweise kam es zu einer starken Ticket-Teuerung an den Bäderkassen. Und die Preise könnten sogar noch weiter steigen. Denn die Freibäder leiden enorm unter den gestiegenen Energiekosten. Doch nicht nur die Preise an der Kasse stiegen: Auch Eis, Cola, Pommes und Wurstsemmerl sind in vielen Kantinen erheblich verteuert worden. 

Benzin, Diesel in 38 Tagen teurer

Für Alleinerziehende und einkommensschwächere Familien wird die Fahrt ins Freibad ohnedies bald unleistbar. Denn, in nur 38 Tagen, mit 1. Juli gilt die neues CO2-Bepreisung. Und die schlägt sich knallhart an der Tanksäule oder Energierechnung nieder: 7,7 Cent kostet dann Benzin mehr, gar 8,8 Cent Diesel. Erdgas kostet ab Anfang Juli 7,3 Cent pro Kubikmeter mehr, Heizöl 9,7 Cent pro Liter. 

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    Die günstigsten Semmeln um 0,19 Euro beim Spar.
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    Heute

    Und es kommt noch schlimmer: Denn die CO2-Steuer wird jährlich schrittweise angehoben. Bis 2025 wird dann auf Benzin rund 14 Cent draufgeschlagen, auf Diesel sogar über 16 Cent. Erdgas kostet in drei Jahren rund 13,5 Cent pro Kubikmeter mehr, Heizöl gar 18 Cent pro Liter.

    150 Euro für Wienerin mit Kind

    Freilich: Die Regierung versucht diese massive Teuerung durch den regionalen Klimabonus auszugleichen. Nur: Ein gut verdienender Wiener bekommt heiße 100 Euro, er fällt auch um den Energiekostenteuerungs-Ausgleich um. Ein St. Pöltner bekommt 133 Euro Ausgleich, ein Wilhelmsburger 166 Euro, ein Lilienfelder 200 Euro.

    Eine Lilienfelderin mit Kind bekommt also 300 Euro an Klimabonus, eine alleinerziehende Wienerin muss sich mit 150 Euro begnügen. In einigen Bezirken, wie in Baden, gibt es gleich drei unterschiedliche Klassen. Alle Gewinner und Verlierer des Klimabonus - hier.

    Jahresabrechnungen im Mai/Juni

    Die Jahresabrechnung für Strom, Gas und Fernwärme wird auch noch viele Österreicher vor dem Sommer einkalt erwischen. Denn nicht gerade wenig Kunden erhalten die Jahresabrechnung zwischen Mitte Mai und Ende Juni. In St. Pölten zahlt zum Beispiel ein Unternehmer jetzt monatlich 265 Euro für Fernwärme, im Jahr davor hatte er monatlich lediglich 92,40 Euro gezahlt. "Die neue Vorschreibung machte mich sprachlos. Und da ist Strom gar nicht dabei" - mehr dazu hier.

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      59,65 Euro für ein paar Produkte beim einfachen Einkauf.
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      Sabine Hertel

      Dazu kommt noch, dass die Artikel des täglichen Bedarfes zu Luxusgütern werden könnten - ein Rundgang durch den Supermarkt zeigt die Teuerungen schonungslos auf. Mit 7,2 Prozent war der Inflationsanstieg im April enorm. Ein ordinärer 60-Euro-Einkauf im Supermarkt hatte vor einem Jahr nur rund 52 Euro gekostet - mehr dazu hier. Alles von der Semmel bis zum Faschierten wurde merklich teurer, nur Schnaps wurde billiger. 

      Sommer wie damals

      Wirklich Entspannung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Die Preise für Lebensmittel, Schnitzel und Co. dürften in den nächsten Wochen weiterhin in die Höhe gehen. Sozial- und Caritas-Märkte werden regelrecht gestürmt - ein trauriger Trend, der bereits 2021 wegen der Pandemie und Arbeitslosigkeit eingesetzt hatte. 

      Resümee: Ein Sommer wie damals, unbeschwert, billig und bei Temperaturen um die 30 Grad wird sich heuer nur schwer ausgehen. Wir müssen uns eher auf einen sauteuren Sommer mit Gluthitzetagen und schweren Unwettern und Verwüstungen einstellen. 

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        Billig-Wodka
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        privat