Am Abend des 29. April hallten zwei Schüsse durch den Winarskyhof in Wien-Brigittenau. Wenig später wurde bekannt, dass der als "Biertwirt" wegen Beschimpfungen gegen Politikerin Sigrid Maurer (Grüne) unrühmlich bekannte Albert L. (42) im Vollrausch auf seine Ex-Lebensgefährtin geschossen haben soll. Die 35-jährige zweifache Mutter starb in derselben Nacht an schweren Kopfverletzungen.
Alle Infos zu der schrecklichen Bluttat im Winarskyhof:
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Ärzte kämpften vergeblich um Leben von Zweifach-Mutter
"Bierwirt" nach Frauenmord in Gemeindebau festgenommen
Frau (35) mit Kopfschuss in Gemeindebau ermordet
"Mami, Mami" - Kind (1) wollte zu sterbender Mama
In Unterhose und mit einer Flasche Wodka in der Hand wartete der 42-Jährige auf die WEGA, ließ sich widerstandslos festnehmen. Dann klappte der Betrunkene ohnmächtig zusammen, musste selbst ins Spital. Auch eine Einvernahme am Folgetag war für die Beamten unmöglich, denn der Bierwirt war noch immer zu stark alkoholisiert.
In der Justizanstalt Wien-Josefstadt gilt der Mordverdächtige Monate nach der Tat als einer der problematischsten Insassen. Laut "Krone" hinterlässt er immer wieder auf dem blanken Zellenboden seine Exkremente, demoliert Einrichtungsgegenstände und bedroht und beschimpft andere Häftlinge und Wachbeamte auf das Gröbste.
Für einen bei Mordverdacht äußerst ungewöhnlichen Enthaftungsantrag vor zwei Wochen schrieb er die zuständige Richterin in Briefen mit "Meine scharfe Richterin" an und versprach "künftiges Wohlverhalten" – sie lehnte den Antrag ab. Nun legte Gerichtspsychiater Siegfried Schranz ein Gutachten über den Verdächtigen vor. Darin diagnostiziert er "eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit emotional instabilen, impulsiven Anteilen."
Der 42-Jährige sei psychisch massiv gestört, aber zurechnungsfähig. Der Psychiater befürchte weitere schwere Verbrechen vom "Bierwirt", da dieser "brandgefährlich" sei. Dem 42-Jährigen droht bei einem Prozess somit lebenslange Haft und eine anschließende Einweisung auf unbestimmte Zeit in eine Anstalt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22